Neujahrskonzert 2019 bei Buffet Crampon Group Deutschland, Geretsried
Mit Klarinetten und Klamauk um die Welt
Von Andrea Weber
Geretsried, 5.1.2019 – Wenn Blasinstrumentenbauer Buffet Crampon am Standort Seniweg, ehemals Wenzel Meinl Instrumentenbau, zum Neujahrskonzert in seinen Showroom lädt, dann ist immer ein Highlight der Musikdarbietung geboten. Spitzenmusiker aus der ganzen Welt kommen gerne auf Einladung des Instrumentenbauers nach Geretsried. Dieses Mal waren es fünf Herren in weißen Anzügen, denen in der Mimik anzusehen war, dass ihnen der Schalk im Nacken sitzt. Sie präsentierten eine höchst kunstvolle und unterhaltsame Show mit Klarinettenklang und fein nuanciertem Klamauk.
Das Quintett in Weiß nennt sich Le Bon Becs – die guten Schnäbel. Das sind vier virtuose Klarinettisten und ein „verrückter Schlagzeuger und Percussionist“ aus Toulouse, die wissen, wie man das Publikum unterhält. Es war eine musikalische Reise um die Welt, bei freiem Eintritt doch mit der Bitte um Spenden zu Gunsten der Bläserklasse des Geretsrieder Gymnasiums.
Weiße Fliegen, rote Schnäbel
Gut, wer gute Kontakte pflegt. Ein Instrumentenbauer, der international agiert, hat natürlich beste Connections. Le Bon Becs sind auf den großen Bühnen aller Kontinente zuhause. Und, nun waren sie auch in Geretsried zu Gast. Eine Ehre, die das begeisterte Geretsrieder Publikum ihnen am Ende auch mit Zugabe-Forderungen lautstark gebührte, ja sogar, in den hinteren Reihen mit Standing Ovation. Ein höchst vergnüglicher Abend mit exzellent gespielter Klarinettenmusik und feinsten Rhythmuselementen auf dem Tamburin, dem Schlagzeug oder einem selbstgebautem Percussions-Bauchladen. Das Repertoire reichte von Klassik bis Pop. Le Bon Becs sind die Klarinettisten Florent Héau, Éric Baret, Laurent Bienvenu, Yves Jeanne und Schlagzeuger und Percussionist Bruno Desmouillieres, allesamt preisgekrönte und hochdotierte Musiker.
Ein echtes „Le Spectacle“
Nun das Besondere an ihrem Auftritt war, dass diese Herren nicht nur feinsten Stilmix präsentierten, wenn gleich das schon überzeugend genug gewesen wäre. Sie inszenierten jedes Stück mit Slapstick-Komik oder mit unkonventioneller Spieltechnik. „Habanera“, die wohl bekannteste Aria aus Bizets Oper „Carmen“ am Ende nur noch aus dem Mundstück einer Klarinette gepfiffen. Balkanklänge aus einer selbstgebauten Baumarkt-Trompete, „Singing in The Rain“ mit dem klappernden Rhythmus des Steptanzes unterlegt und selbst den zeitlupenartigen „Moonwalk“ von Michael Jackson haben die versierten Musiker perfekt simuliert. Beim Blues „Minni, the Mootcher“ von Cab Calloway sang das Publikum eifrig mit. Das Finale wurde funkig mit „I feel good“ von James Brown. Um es nochmal auf den Punkt zu bringen in der Landessprache dieser hervorragenden Musiker aus Toulouse: Es war ein echtes „Le Spectacle“.
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Fotos: Andrea Weber
