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Geretsrieder Kulturtage PiPaPo 2020

Väter und Söhne als musikalische Lokalmatadoren 

Von Peter Herrmann

Gelting, 1.12.2020 - Musik hat in den Geretsrieder Familien Hammerschmied und Wagner eine besondere Bedeutung. Grund genug für den Kulturverein Isar-Loisach (KIL), Roland und Marius Hammerschmied sowie Günter und Maximilian Wagner zu einem „Väter und Söhne“-Livestream-Konzert in die Kulturbühne Hinterhalt einzuladen.

Roland Hammerschmied spielt Fredl Fesl

Bevor Roland und Marius Hammerschmied sowie Günter und Maximilian Wagner gemeinsam die Bühne betraten, schlüpfte Roland Hammerschmied zunächst in die Rolle des niederbayerischen Sängers Fredl Fesl. Mit beeindruckender Textsicherheit interpretierte der ehemalige Geretsrieder Kulturpreisträger nicht nur dessen größte Erfolge, sondern bewies auch seine Fingerfertigkeit an der Gitarre. Selbstverständlich durften da auch die schräge Jodeleinlage beim „Königsjodler“, das Aufzählen Münchner Stadtteile beim „Taxilied“ und die Verneinungshymne „Weil I net mog“ nicht fehlen. Die Begeisterung für Fesls Lieder erreichte Hammerschmied schon in jungen Jahren. Im Alter von 15 Jahren spielte er Claude Wolff, dem mittlerweile verstorbenen Bürgermeister der französischen Geretsrieder Partnerstadt Chamalières, einmal das „Lied vom Rausch“ vor. „Obwohl er nichts verstanden hatte, war Wolff schwer beeindruckt und wollte das Stück immer wieder hören“, berichtete Hammerschmied. 

Günter Wagner singt Lieder von Ambros und Danzer

Nach seiner fast einstündigen Fesl-Hommage tauschte Hammerschmid die Instrumente und griff in die Saiten seiner E-Gitarre. Neben ihm postierten sich sein Sohn Marius am Schlagzeug sowie Günter und Maximilian Wagner, um mit einer rockigen Version des Georg-Danzer-Liedes „Lass mi amoi no d‘Sun aufgehn segn“ den zweiten Teil des Konzertabends zu eröffnen. Günter Wagner, der im Nordlandkreis vor allem als Organisator des Wolfratshauser Flussfestivals und des Geretsrieder Kulturherbstes bekannt wurde, sang zudem Lieder aus dem Frühschaffen von Wolfgang Ambros. Neben dessen Hit „Es lebe der Zentralfriedhof“ gab’s auch selten gespielte Nummern wie die österreichische Bob-Dylan-Übersetzung „Des Sandlers Flucht“ oder das beklemmende Obdachlosen-Lied „De Kinettn wo I schlof“ zu hören. Zwischendurch entlockte Maximilian Wagner dem Nostalgie-Klavier der Kulturbühne Hinterhalt berührende Töne. Die Neuinterpretation des einst von Wolfgang Ambros und André Heller gesungenen Duetts „Für immer jung“ war dann der würdige Abschluss eines gelungenen Abends, der aufgrund coronabedingter Vorgaben wie immer als Livestream ins Internet übertragen wurde.

Info: Das „Väter und Söhne“-Konzert und andere Livestream-Auftritte des PiPaPo-Festivals sind auf dem Youtube-Kanal der Kulturbühne Hinterhalt unter hinterhalt.de abrufbar.

Fotos: Peter Herrmann


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