Andreas Bourani im Maierhof, Kloster Benediktbeuern
Gute Laune für die Ohren
Von Bettina Sewald
Benediktbeuern, 18.7.2019 – Mit „Füreinander gemacht“ und „Ich bin wieder am Leben“ fing im Kloster Benediktbeuern alles an. Wobei Andreas Bourani ja nicht wirklich weg war. Er hatte nach seinem mega Erfolg nach der Fußball Weltmeisterschaft 2014 und dem Supra-Hit „Auf uns“ einfach nur eine ausgiebige Bühnenpause eingelegt. Jetzt sei er, erzählte er bereitwillig, während er einen Wohlfühl-Hit nach dem anderen vom Album „Hey“ anstimmte, für ein neues Album im Studio. Dass trotz des schlechten Wetters so viele Leute zu seinem Konzert gekommen sind, hat ihn sichtlich berührt.
Das Publikum liebt ihn immer noch und im geschützten Rahmen der Klostermauern brauchte es nur ein paar wenige Titel, bis die Regentropfen vergessen waren. In bunte Regencapes gehüllt ließen sich die Zuschauer nur zu gerne bitten und stiegen in einen Wechselgesang mit vielen Ohohohs ein. Live ist Bouranis Stimme noch mal gewaltiger als aus der Konserve. Jedes Lied hatte einen ganz besonderen Schmelz, als er sie mit Unterstützung seiner Bandmusiker gefühlvoll und stimmgewaltig abfeierte.
Alles Gute kommt von oben
„Ultraleicht“ ging’s auf „Anderen Wegen“ zielsicher weiter zur Frage „Was tut dir gut?“. Bitte noch mehr von seiner Musik! Von seinen feinsinnigen, poetischen Texten! Dass der 35-jährige in den vergangenen Wochen nicht untätig war, ließ er dann mit seinem neuen Titel „Angst“ hören. Noch sei nicht sicher, erzählt er weiter, ob es der Titel auf’s neue Album schafft. Er widmete es an dem Abend seinem Publikum im Kloster Benediktbeuern. Und die Zuhörer im Maierhof werden sich sicher alle (egal ob acht oder 80) wünschen, dass dieser berührende Song mit einem so unfassbar ermutigenden Text diese Chance bekommt! Leuchtstäbe, Feuerzeuge und Taschenlampenlicht – das Publikum gab wirklich alles! Und nach dem Sprichwort „Alles Gute kommt von oben“ spitzte zum Weltmeisterhit „Auf uns“ sogar der Mond kurz aus dem dunklen Wolkenhimmel hervor.
Gänsehaut pur
Das Musikspektakel für die ganze Familie näherte sich seinem Ende. Doch mit „Ein Ende nach dem andern“ konnte der Augsburger Bourani, der seit zwölf Jahren in Berlin zuhause ist, sein Publikum nicht nach Hause schicken! Die „Zugabe“-Rufe der Einer-geht-noch-Fraktion holte ihn zurück auf die Bühne. Der Titel „Sein“ war der krönende Schlusspunkt. Gänsehaut pur, als er von seiner Sehnsucht nach den Bergen spricht, die auch Thema des Lieds ist. Dann singt er. Ganz leise, ganz eindringlich: „Hier bin ich mit mir verbunden.“ Hier war er auch mit dem Publikum verbunden. Mit diesem tiefen Wissen konnten alle in die zwar immer noch frische aber inzwischen trockene Sommernacht heimwärts ziehen. Ein Lichtblick: Wenn er als Zugabe nicht „Highway to hell“ spielen muss, was einige Zuhörer frech vorschlugen, wird er im nächsten Jahr hoffentlich wieder kommen. Vielleicht schon mit dem neuen Album.
Fotos: Bettina Sewald

