36. Ateliertage Icking/Berg 2022
Hinter die Kunst-Kulissen gucken
Von Andrea Weber
Icking/Berg, 30.9.2022 – Seit nun genau 36 Jahren finden die Ateliertage Berg und Icking jährlich statt. Heuer laden 22 Künstler und Künstlerinnen in ihr Atelier ein. Eine einmalige Gelegenheit Künstler persönlich und hautnah kennenzulernen.
„Es funktioniert so gut, weil es keinen Neid und Streit gibt. Wir sind ein gewachsener Freundeskreis“, sagt die Künstlerin Petra Jakob, Mitwirkende der ersten Stunde. An den Wochenenden 1./2. und 8./9. Oktober, von 14 bis 19 Uhr, öffnen sich die Ateliertüren. Neue Gastkünstler sind mit dabei und ein kleines Museum zeigt eine Dauerausstellung des bekannten Bildhauers Gerd Jäger aus Farchach, der im vergangenen Jahr verstarb.
Wer die Berger Ateliertage kennt, weiß welche Willkommenskultur dort herrscht. Die Künstler bitten die Besucher ins Atelier herein, das zumeist im eigenen Wohnumfeld liegt. Dort erfahren die Kunstspaziergänger, die an zwei Wochenende von Atelier zu Atelier flanieren einen persönlichen Einblick in die Arbeit der Künstler. Es herrscht keine Hektik wie bei einer Vernissage in der Galerie, wo sich die Besucher auf die Füße treten. Die Leute kommen und gehen nach eigenem Gusto. „So haben wir Künstler die Ruhe für ausgiebige Gespräche“, weiß Jakob diese Kunstaktion zu schätzen. Ein Besuch im Atelier sei keine Momentaufnahme, wie bei einer Galerieausstellung, sondern ist vielmehr eine Retrospektive, die den Entwicklungsprozess des Künstlers über die Jahre zeigt.
Petra Jakob ist seit 36 Jahren aktiv dabei und gehört zum organisatorischen Kernteam. „Wir machen vieles selbst, so dass der Kostenaufwand überschaubar bleibt“, erklärt die Ickinger Künstlerin, die fotografische Metamorphosen auf Pergamentpapier entwickelt, aufgezogen auf Holzkörper oder Leinwand, meist großformatig, abstrakt, mystisch und unvergleichbar. Dass es die inzwischen weitreichend bekannten Ateliertage in Berg und Icking immer noch jährlich gibt hat den einfachen Grund: „Wir sind kein Verein mit festbetonierter Struktur, mit Posten und Häuptling.“ Die Gruppe arbeitet quasi im „freien Chaos-Prinzip“, so bezeichnet das die Irschenhausener Künstlerin. Also heißt es bald wieder: Hereinspazieren, plaudern, staunen.
Gastkünstler:
Johannes Thum, Allmannshausen, Objekte, Installation; Elisabeth Anzinger-Schlör, Aufhausen, Malerei; Cornelia Hesse, Aufhausen, Malerei, Plastik; Ines Voelchert, Aufkirchen, Malerei; Sabine Kirchhoff, Irschenhausen, Malerei; Isabelle Roth, Irschenhausen, Malerei; Georg Schwellensattl, Irschenhausen, Holzschnitt.
Franz Jäger, Holzplastiken, zeigt die Arbeiten seines verstorbenen Vaters im neuen Museum Gerd Jäger, Farchach, Nikolausstraße 3
Alle Künstler mit Adressen sind zu finden unter www.atelier-tage.de .
Fotos: Künstler der Ateliertage



