Das Magazin für das Bayerische Oberland

Ickinger Theatersommer 2023

Im "Peace-Train" zu den Blumenkindern

Von Andrea Weber

Icking, 5.8.2023 – Die Sängerin und Komödiantin Julia von Miller und das Musiker-Ehepaar Ruth und Hans von Chelius luden zu einer musikalischen Reise zurück in die wilden 1968-er Jahre ein. In die Flower-Power-Zeit, jene Zeit des Widerstands, der großen Friedensdemos, der freien Liebe, der Frauenbewegung und natürlich des größten legendären Musikfestivals aller Zeiten „Woodstock“. Das „Hippie Kammerorchester“, so nennt sich das Trio, präsentierten diese unsterblichen Songs der Beatles, von Fleetwood Mac, Neil Young, Paul Simon und vielen mehr.

In flippigen Klamotten stiegen sie aus dem lila VW-Bus aus, der neben der Freilichtbühne parkte. Innen war der Bulli mit indischen Stoffen dekoriert. „Wer von Euch war damals dabei?“, fragte Julia von Miller die geschätzten gut 300 Besucher, die den gesamten hinteren Gartenbereich am Sonntagabend auf Stühlen sitzend füllten. Nur eine zögerliche Hand kam nach oben. „Das kann so nicht stimmen“, zweifelte die Sängerin mit der ausdrucksstarken Stimme, die zwanzig Jahre Mitglied der String of Pearls war und schon mehrfach mit anderen Musikprogramme bei der „Gesellschaft unterm Apfelbaum“ aufgetreten ist. Der Mitmachmotor beim Publikum war noch nicht warmgelaufen, da schien noch die Abendsonne. Das sollte sich bei den unsterblichen Songs wie „All you need is Love“, „San Francisco“, „Mrs. Robinson“ aber schnell ändern. Legendäre Welthits, die heute immer noch jeder textsicher mitsingen kann.

Musik hat Macht und Magie

„Lasst Euren inneren Hippie raus“, und los gings im „Peace-Train“ zurück in die musikalische Ära der Blumenkinder. Lebhaft, lebendig, lustig erzählten die drei in den Sixties geborenen Junggebliebenen zwischen den Songs von ihren Aussteigerträumen, vom WG-Leben und den revoluzzerischen Ideen für eine bessere Welt. „Was haben wir daraus gelernt? Haben wir heute eine bessere Welt?“. Dieser Liederabend, der so flippig und freigeistig daherkam, mahnte aber auch an die aktuelle Situation an. Musik habe die Macht und Magie die Zeit verschwimmen zu lassen. Eine wunderbare, entspannte, so wehmütig und sehnsüchtig machende Musikzeitreise. Handgemacht, mit nur wenig musikalischen Mitteln. An der Gitarre Hans von Chelius, an den Percussions die beiden Damen, und alle drei mit großartigen und kraftvollen Stimmen, die an diesem Abend ein echtes Come-Together-Gefühl vermittelten. 

Mehr Informationen zum Programm unter www.gesellschaft-unterm-apfelbaum.org

Fotos: Andrea Weber


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