Im Scheinwerferlicht des Wolfratshauser Kunstturms: Eine Symphonie von "Birdman & Freunden"
Kunstturm Wolfratshausen
Von Peter Herrmann
Wolfratshausen, 12.9.2023 – Vor vier Jahren wäre Hans Langner - besser bekannt als „Birdman“ - nach einer lebensbedrohlichen Hirnblutung fast gestorben. Jetzt kann der international bekannte Künstler wieder seine berühmten Vogelmotive malen und lädt gemeinsam mit seinen Freunden Paulo de Brito und Marko Novelac zu einer Ausstellung in den Kunstturm am Schwankl-Eck ein.
Kunstturm Wolfratshausen: Ein strahlender Ort für Kunst
Seit April veranstalten Hans-Werner Kuhlmann, Hamit Cordan und John Schille Ausstellungen im Kunstturm am Schwankl-Eck. Die Resonanz der Besucher und Künstler bezeichnete Kuhlmann in einem Pressegespräch als „hervorragend“. Umso mehr freut sich nun auch Hans Langner auf die Präsentation seiner Werke. „Ich finde die Räume toll, weil sie sehr offen und hell sind“, zeigte sich der 59-Jährige begeistert. Auf den Wolfratshauser Kunstmeilen war Langner ebenso präsent wie in seinem ehemaligen Wohnort Bad Tölz, wo sein „Kunsthaus“ im Ratzenwinkel für Aufsehen sorgte.
"Birdman": Ein Spitzname mit Geschichte
Zudem stellte der vielseitige Künstler weltweit aus. Seinen Spitznamen „Birdman“ verdankt Langner seinen Performances in Hongkong: „In den 1990er-Jahren trat ich dort als gefiedertes Wesen auf und schmierte mich mit Honig ein, damit die Federn kleben blieben“, erinnerte er sich. Leider lockte das auch einen Bienenschwarm an, der aber die Haut des „Birdmans“ weitgehend verschonte.
Später machte Langner durch Objektkunst, Installationen, Performances aller Art und Merchandising-Produkte wie Taschen, Kunstkarten und Kindergeschirr auf sich aufmerksam. Seit 2015 konzentriert er sich vorwiegend auf die Übermalung von Tapisserien, Gobelins und raumfüllende Installationen. Im Jahr 2019 überlebte der gebürtige Karlsruher eine lebensbedrohliche Hirnblutung. Trotz motorischer und anderer gesundheitlicher Einschränkungen kann Langner nun wieder malen. „Ich benutze nun die linke statt der rechten Hand“, berichtete er beim Pressegespräch. Wer ihn bei der Arbeit beobachten will, hat dazu an jedem Ausstellungstag die Gelegenheit.
Action Painting und Graffitis
Im ersten Obergeschoss zeigt der in Portugal geborene und seit vielen Jahren in Starnberg lebende Künstler Paulo de Brito seine Schwarz-Weiß-Zeichnungen und Malereien. Die Stilvielfalt reicht vom Realismus bis hin zum informellen Action Painting. Noch ganz am Anfang seiner Karriere steht das österreichische Nachwuchstalent Marko Novoselac. „Ich habe ihn in Wien kennengelernt und mit ihm Kunstwerke geschaffen“, sagte Langner stellvertretend für den Graffitikünstler, der beim Pressetermin nicht anwesend war.
Bei der Vernissage am Donnerstag, 14. September, führt das Künstlertrio ab 19 Uhr erstmals durch die Ausstellung.
Öffnungszeiten vom 15. September bis zum 15. Oktober:
Donnerstag bis Sonntag, jeweils 14-18 Uhr
Vernissage am 14. September um 19 Uhr

