Orgelkonzert am Sonntag, den 23. Juli, um 14 Uhr in der Andechser Wallfahrtskirche
Musikalische Entdeckungsreise durch mehrere Jahrhunderte Orgelmusik
Andechs, 17. Juli 2017 (mG) - Am Sonntag, den 23. Juli, um 14.00 Uhr gibt Philip Crozier, langjähriger Director of Music an der St. James United Church in Montreal/ Kanada, ein Orgelkonzert in der Wallfahrtskirche, das durch mehrere Jahrhunderte Orgelmusik führt. Auf dem Programm stehen Werke von Bach, Buxtehude, Wesley und Gagnon. Der Eintritt ist frei. Spenden für die Instandhaltung der Jann-Orgel in der Andechser Wallfahrtskirche sind herzlich willkommen.
Das Konzert beginnt mit "Air" und "Gavotte" von Samuel Wesley (1766-1837). Von Johann Sebastian Bach (1685-1750) schließt sich die Triosonate Nr. 2 in c-moll (BWV 526) an. Von dem erst in diesem Jahr verstorbenen Komponisten Alain Gagnon (*1938) folgt die Pastourelle. Wieder in der Barockzeit verwurzelt ist das Präludium in e-moll (BuxWV 143) von Dietrich Buxtehude (1637-1707). Es folgen neun Stücke aus der Komposition "Epigrams" von Zoltán Kodály (1882-1967), danach die Partite diverse sopra “De Lofzang van Maria” (Magnificat) von Piet Post (1919-1979). Im Anschluss spielt Crozier Tierce en Taille en D (189) aus dem Livre d'Orgue de Montréal an. Eine "Hommage" aus dem Jahr 2014 von Denis Bédard (*1950) an die verstorbene Organistin und Malerin Sylvie Poirier, die Frau von Philip Crozier, bildet einen besonders persönlichen Akzent des Programms, das dann mit "Impetuoso" von Bedřich Wiedermann (1883-1951) schließt.
Philip Crozier wurde in Preston (England) geboren, erlernte mit sechs Jahren das Klavierspiel und war Chorknabe in den Kathedralchören von Blackburn und Carlisle, die täglich die Gottesdienste mitgestalten. Sein Interesse an der Orgel entwickelte sich schon sehr früh und ab dem Alter von 16 Jahren bekam er Orgelunterricht. 1979 machte er den Abschluss an der Cardiff University, wo er den Glynne-Jones-Preis für Orgel 1978 und 1979 erhielt. Weitere Studien führten ihn zu dem berühmten blinden französischen Organisten André Marchal nach Paris, zu dessen Gedenken er das gesamte Orgelwerk César Francks im Jahr 1981 aufführte.
1984 zog Philip Crozier nach Kanada und heiratete dort die mittlerweile verstorbene Organistin und Malerin Sylvie Poirier. Zusammen mit ihr bildete er im Jahr 1990 ein Orgel-Duo, das international bekannt wurde und für das zahlreiche Auftragswerke für Orgelduo von Komponisten aus Kanada und Übersee entstanden. Es liegen zahlreiche CD-Einspielungen vor, darunter drei Aufnahmen mit den Solo-Orgelwerken von Petr Eben. Philip Crozier hat viele Solokonzerte in Europa und Nordamerika gegeben, darunter Aufführungen des gesamten Orgelwerks von Jehan Alain in Montreal 1990 (und erneut 2011 im Rahmen von dreizehn Konzerten in Europa) sowie der kanadischen Erstaufführung der „Hommage à Henry Purcell“ von Petr Eben 1995 auf Bitten des Komponisten. Von 1986 bis 2016 war Philip Crozier als Director of Music an St. James United Church in Montreal tätig. Er ist ständiger Begleiter der Steward Hall Singers und des Concordia University Chorus und ist überaus gefragt als Begleiter anderer Chor- und Instrumentalgruppierungen. Darüber hinaus bereichert eine internationale Konzerttätigkeit sein künstlerisches Profil.