Unser Buch-Tipp - Neuer Roman der Bestsellerautorin Hanni Münzer
"Solange es Liebe gibt"
Von Bettina Sewald
Wolfratshausen, 24.11.2021 – Die Wolfratshauser Bestsellerautorin Hanni Münzer scheint sich Romane aus dem Ärmel zu schütteln, wie Zirkus-Zauberer bunte Blumensträuße. Aktuell gehen die Übersetzungen ihrer „Heimat-Saga“ rund um die Welt, doch hierzulande klettert bereits ihr neuer Roman „Solange es Liebe gibt“ in der Bestseller-Liste nach oben.
Die Idee zu dem generationenübergreifenden Schicksalsroman kam ihr beim Putzen der Espressomaschine. Es ist das Prequel (sozusagen die Vorgeschichte) zum bereits 2017 erschienenen Werk „Solange es Schmetterlinge gibt“. Hanni Münzer erzählt lächelnd: „Da ich selber leidenschaftliche Kaffeetrinkerin bin, hat es mich gereizt der anregenden Bohne ein literarisches Denkmal zu setzen.“ Die Geschichte über eine bayerische Kaffee-Dynastie spielt in dem fiktiven Ort Dinzing und erzählt von dem furchtbaren Schicksal der jungen Mutter Julie, die durch einen Unfall ihren Mann und ihre Kinder verliert. Ihr Lebenswillen ist komplett erschüttert. Julie verweigert sich allem, öffnet weder Haustür noch Briefe, bis sie quasi obdachlos in Berlin auf der Straße landet. Über Umwege erreicht sie kurze Zeit später die Nachricht, dass ihr Vater, mit dem sie vor Jahren gebrochen hatte, verstorben ist. Am tiefsten Punkt ihres Lebens fährt sie zurück in ihre bayerische Heimat und muss sich innerhalb weniger Tage entscheiden, ob sie das Erbe der seit Generationen in Familienbesitz befindlichen Kaffeerösterei antreten will, oder nicht. Dabei bringt die Auseinandersetzung mit ihrer herrischen Großmutter Klara einige schwerwiegende Verwicklungen, die weit in die Vergangenheit zurück wirken, ans Licht.
Mädchenjahre in Deutschlands dunkelster Zeit
Die erfolgreiche Autorin führt dazu mit dramaturgisch mitreißenden Zeitsprüngen immer wieder zurück in Klaras schwierige Mädchenjahre in Deutschlands dunkelster Zeit. Als junges, oft einsames und von den Brüdern verspottetes Mädchen, verliebte sie sich einst in den Kaffee-Erben Friedrich. Der war aber bereits anderweitig gebunden. Um den Liebsten für sich zu gewinnen, traf sie eine verhängnisvolle Entscheidung. Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten... Zur Entstehungsgeschichte nur soviel: Die Autorin hat auch für diesen Roman wieder ausführlich recherchiert und unter anderem eine nahe gelegene Kaffee-Rösterei besichtigt.
Die Frage, ob man sie dort mit einem roten Teppich sowie einem feinen Kaffee willkommen geheißen habe, beantwortet sie mit einem Augenzwinkern: „Natürlich nicht! Ich war da ja ganz inkognito, einfach nur als normaler Besucher.“ Bei einer Betriebsführung habe sie aber gut aufgepasst, sodass sie über das Handwerk einiges gelernt hat. „Das muss inhaltlich unbedingt stimmen, wenn ich es beschreibe“, verrät sie und weiter: „Aber ich will den Leser natürlich nicht mit zu viel Fachwissen überfrachten.“ Passend zu den röstbraunen Kaffeebohnen spielt in „Solange es Liebe gibt“ ein kaffeebrauner Labrador eine wichtige (Neben-)Rolle. Charoú – die Glückliche. Hundefreundin Hanni Münzer verrät: „Eigentlich spielt in jedem meiner Bücher mindestens ein Hund eine tierische Nebenrolle.“
Ein Vierbeiner hat seine Pfoten im Spiel
Haustiere allgemein, aber für sie insbesondere Hunde, bereichern ihrer Meinung nach das Leben und sind unentbehrliche Wegbegleiter: „Sie lieben uns, wie wir sind, wollen uns weder ändern noch bewerten.“ Aktuell arbeitet Hanni Münzer an ihrem nächsten Roman „Am Ende der Nacht“. Und auch hier wird wohl wieder ein Vierbeiner seine Pfoten im Spiel haben. Mehr verrät sie dazu aktuell nicht. Hanni Münzer ist in Dietramszell aufgewachsen und gilt inzwischen als eine der erfolgreichsten Autorinnen in Deutschland. Nach Stationen in Seattle, Stuttgart und Rom lebt die 56-jährige Autorin heute mit ihrem Mann wieder in, wie sie es liebevoll nennt, Mittelerde.
Mit ihrer „Seelenfischer-Reihe“ und der „Honigtot-Saga“ erreichte sie ein Millionenpublikum. Ihre Bücher erscheinen mittlerweile in 17 Ländern, eine Verfilmung von „Honigtot“ als Mehrteiler ist in Planung. Sie eroberte die Welt der Bücher über Umwege. Fing als eifrige Leserin bereits im Kindesalter an, eigene Geschichten zu verfassen. Die Liebe zum Schreiben wuchs und brachte die ehemalige Vorstands-Sekretärin zunächst mit E-Books auf die Bestseller-Listen, bevor die Buchverlage auf sie aufmerksam wurden. Seit über acht Jahren lebt sie inzwischen ihren Traum von einem freien Schriftstellerleben.
Foto: Bettina Sewald