Hollerhaus, Irschenhausen
Werkstätten der Dichter und Denker
Von Andrea Weber
Irschenhausen, 21.2.2025 – Das Hollerhaus hat sich dieser Tage zur „Werkstatt der Kreativen“ verwandelt. Eine „Traumwerkstatt“, eine „Schreibwerkstatt“, eine Chaoswerkstatt, eine Werkstatt für Dichter und Denker. Doch nur ein kreativer Kopf ist hier am Schaffen. Zum dritten Mal stellt die Künstlerin Christiane Leimklef im Hollerhaus aus. Es ist der Auftakt in die diesjährige Veranstaltungs-Saison.
Die sogenannten „Werkstätten“ sind eine Bilderreihe aus Papier-Collagen aus Papierstreifen mit abstrakten Feder- und Pinselzeichnungen in schwarzer Tusche. Wie hinter einer Lamellen-Jalousie arbeiten dort silhouttenartige Figuren vertieft in geistige Gedanken. In Leimklefs durchwegs schwarzen Tuschearbeiten sind sparsame rote oder blaue Farbelemente zu finden, die im Motiv Akzente setzen und so den Bildern große Spannung geben. Die Malerei der Ebenhauserin hat eine geheimnisvolle Sprache über den fahrig geführten Pinsel oder den zarten Federlinien. In den Abstraktionen sind jedoch stets Details zu finden, die sich erst nach und nach blicken lassen. Es sind haptische Bilder aus verschiedenen Papierarten, Bücherseiten und Zeitungsausschnitten, die eine tiefgründige Dreidimensionalität besitzen.
Mit frechem Witz und Ironie
Seit 40 Jahren arbeitet Leimklef künstlerisch. Sie hat Kunst in München studiert, hat bereits im Haus der Kunst ausgestellt und die Bayerische Staatsgemäldesammlung hat Arbeiten von ihr angekauft. Sie wird überregional für ihre unverwechselbare Kunst hochgeschätzt. Christiane Leimklef liebt Philosophie und spielerische Phantasie. Ein frecher unverhohlener Witz prägt besonders auch die Objekte aus Fundstücken. Da steht ein niedlicher Straußenkopf in Gold, der aus Metallteilen blickt, die aussehen als sei es das Patronenmagazin eines Revolvers. Da ist der „Wächter“ an der Wand. Eine Maske aus Holz und Allerlei sonstigen Schrott. Der Korpus ist aus einer verrosteten Dose aus Marokko, die Füße aus Messingabfall, den die Künstlerin in Griechenland fand. Der Wächter wacht kämpferisch mit einem Speer in der Hand. „Achtsamkeit“ ist ein zentrales Thema in Leimklefs Kunst.
Achtsamkeit für das Leben, für die Natur, für andere Völker und für die Bedrohungen, um uns herum. Die erste Vernissage war so gut besucht, dass sich die Gäste im Hollerhaus-Anbau drängelten, darunter namhafte Künstlerinnen und Künstler aus der Region, wie Ruth Kohler und Michael Eckle.
Die Ausstellung „Collagen und Objekte“ läuft noch bis 2. März. Öffnungszeiten sind Sa. und So. 14-18 Uhr. Lesung „Radka“ mit Johano Strasser am 21.2. um 20 Uhr. Mehr Infos unter www.hollerhaus-irschenhausen.de
Fotos: Andrea Weber
