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Erinnerungsort Badehaus, Wolfratshausen-Waldram

Eindrucksvolle Wasserbilder

Peter Herrmann

Wolfratshausen/Waldram, 16.4.2019 – Nur fünf Monate nach der Eröffnung konnte im Erinnerungsort „Badehaus“ der 2000. Besucher begrüßt werden.  Nun gibt es dort auch eine Sonderausstellung "Wasser" mit den Fotografien der Künstlerin Antje Bultmann zu sehen. Das Interesse war bereits zur Vernissage sehr groß.

Kooperation von Bund Naturschutz und Badehaus-Verein

Über 100 Besucher kamen zur Vernissage der vom Bund Naturschutz (BN) und dem Verein „Bürger fürs Badehaus Waldram-Föhrenwald“ organisierten Ausstellung. Ideengeberin war die Wolfratshauser Künstlerin Antje Bultmann, die seit 2010 rund 300.000 Wasserfotografien erstellt hat. „Sie haben bei uns offene Türen eingerannt: Wasser gehört ins Badehaus!“, lobte Badehausvereinsvorsitzende Dr. Sybille Krafft. Denn schon 1940 duschten sich in dem Gebäude Arbeiter der Rüstungsindustrie, später entstand dort mit der Mikwe ein jüdisches Ritualbad. BN-Ortsvorsitzende Dr. Sigrid Bender nutzte die Gelegenheit, um auf aktuelle Umweltbelastungen aufmerksam zu machen. „92 Prozent der deutschen Flüsse und Seen sind in einem ökologisch bedenklichen Zustand“, rechnete Bender vor. Zudem stellen die zahlreichen Wasserkraftwerke für Fische, die auf dem Weg zu ihren Laichplätzen sind, oft ein unüberwindbares Hindernis dar. Darüber hinaus befürwortet die BN-Ortsvorsitzende die Umsetzung der vom Landratsamt geplanten Isarverordnung, um die heimischen Naherholungsgebiete nachhaltig zu schützen. Einen ungewöhnlichen Blickwinkel auf das wertvolle Nass offenbaren die Bilder von Anke Bultmann. „Ich habe die Kontraste verschärft sowie auf das Zusammenspiel von Wasser und Licht geachtet“, beschrieb sie ihre Vorgehensweise. Aufgenommen wurden die Fotos unter anderem am Isar-Loisach-Kanal, am Starnberger See, an der Jachen sowie an den Flüssen Isar und Loisach. Fasziniert verfolgten die Besucher ihre Filmeinspielungen und Projektionen.

Musik im Waschsalon

Umrahmt von den filigranen Klängen des Ickinger Trios „Mamas at Midnight“ luden die Veranstalter und Werbekreis-Wolfratshausen-Chefin Ingrid Schnaller schließlich noch zu einer Wasserverkostung ins darüberliegende Badehaus-Foyer ein. Dort war auch ein ungewöhnlicher „Waschsalon“ zu bewundern: Studenten aus Benediktbeuern hatten 78 Seifenstücke mit negativ besetzten Aufschriften wie beispielsweise Depression, Gier und Intoleranz angefertigt. „Damit kann man sich von diesen Eigenschaften reinwaschen“, versprach Jonathan Coenen vom Badehaus-Verein. Die Besucher schienen indes so glücklich zu sein, dass sie lieber mit Wasser ihren Durst löschten. Und die meisten von ihnen erkannten unter drei Sorten sogar das kühle Nass der Stadtwerke Wolfratshausen heraus. Es besitzt Trinkwasserqualität und hat sich bei vielen Einheimischen längst als preiswerte Alternative zu herkömmlichen Mineralwassersorten etabliert.

Info: Die Ausstellung läuft bis zum 26. Juni und kann zu den Öffnungszeiten des Badehauses (Freitag: 9 bis 16 Uhr, Samstag und Sonntag: 13 bis 17 Uhr) am Kolpingplatz 1 besichtigt werden. Die Besichtigung der Sonderausstellung ist in den Eintrittspreisen der Dauerausstellung enthalten.

Foto: Peter Herrmann


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