Flussfestival Wolfratshausen 2023
Geballte Power an der alten Floßlände
Von Andrea Weber
Wolfratshausen, 22.7.2023 – Da kam Höchststimmung auf bei gut drei Stunden stampfenden Reggae und galoppierenden Ska ohne Pause. Und es dauerte auch nicht lange bis sich die Publikumsreihen lüfteten und die Zuschauer vor der Bühne tanzten und lautstark jubelten. Der „Oimara“, alias Beni Hafner mit Band, zog sein Publikum in einen Strudel höchster Party-Laune am Flussufer.
Er ist gelernter Koch, der einige Jahre auf Ibiza und Mallorca lebte und arbeitet, und ein Selfmademusiker, der sich das Gitarrespielen auf der Hafner-Alm am Tegernsee selbst beibrachte. Die beiden Partyinseln der Deutschen haben ihre Spuren bei dem Bayern hinterlassen. Der durchschlagende Erfolg kam prompt: Sein Handyvideo „Bierli in der Sun“ wurde im Netz inzwischen 1,5 millionenfach angeklickt. Der 30-jährige trifft mit seinem Sound den jungen Zeitgeist. Es ist handgemachter Mundart-Rock mit frechen Texten, die, trinkfest daherkommen und eher selten nachdenklich stimmen. „Heit is ma wurscht“ und am „Stammtisch geht da Deifi ab“. Er besingt die politische Weltlage in der „Lederhose“ und verrät Intimitäten aus dem heimischen Schlafzimmer bei seinem Song „Schnucki-Putzi meets Lieblingsdepp“.
Hammerstimmung zum Abtanzen
Er hat sich gute Musiker an die Seite geholt. Ein rhythmusgewaltiger Schlagzeuger namens Xaver, ein Posaunist Martin, der den erdigen Touch in die Musik bringt und ein weiterer Gitarrist sowie der Keyboarder, deren Namen man leider bei der Open-Air-Akustik nicht verstehen konnte. Der Stimmung tat es beim „Oimara“ jedenfalls keinen Abbruch. Im Gegenteil, beim „Weinschorle-Medley“ laut Bandleader Hafner für diesen Abend spontan improvisiert mischten sie Hardcore Metal mit Schlagermusik. Und schließlich kam er dann doch noch, der Ballermann-Titel vom „Zebrastreifenpferd“ mit der ewig ungelösten Frage: „Was war zuerst da? Das Zebra oder der Streifen?“ Das war ein Partyabend mit Hammerstimmung zum Abtanzen und Feiern. Der Bub von der Alm am Tegernsee hat die Wolfratshauser jedenfalls ordentlich aufgemischt.
Das Gesamtprogramm finden Sie im Anhang und weitere Infos auch auf www.flussfestival.de
Fotos: Andrea Weber
