Flussfestival Wolfratshausen 2023
Hybrider Simon Pearce zündet Humorfeuerwerk
Von Peter Herrmann
Wolfratshausen, 17.7.2023 – Viel zu lachen hatten die rund 350 Besucher beim Auftritt des Münchner Comedians Simon Pearce am Flussfestival. Der Sohn eines nigerianischen Vaters und einer deutschen Schauspielerin griff in seinem aktuellen Programm „Hybrid“ bewusst Klischees auf und führt sie gekonnt ad absurdum.
Physiotherapie statt Polizeikontrollen
„In meiner Jugend wollte ich immer ein Gangster wie Tupac Shakur werden, jetzt komme ich mir eher wie Peter Lustig vor“, räumte der Münchner ein. Die Zeiten als er mehrere Male am Tag von der Polizei kontrolliert wurde, seien längst vorbei. „Die einzigen Männerhände, die ich jetzt noch an meinem Körper habe, sind von meinem Physiotherapeuten: Das bringt das Altern mit sich“, sinnierte der Vater eines fünfjährigen Sohnes. Einen nachhaltigen Eindruck hinterließ bei ihm der Besuch des Wolfratshauser Märchenwalds. Nach dem Anblick der dort ausgestellten Figuren, die seiner Ansicht nach sogar „Chucky, die Mörderpuppe“ verblassen lassen, sei er voller Angst herausgegangen. Weitaus lustiger waren seine Alltagsbeobachtungen über grillende Männer, die auf Kohlen der Marke „Nero“ vertrauen. Dass der römische „Volksmörder“ als Testimonial herhalten muss, könne nur die perfide Idee eines „zugekoksten Werbemanagers“ sein.
Beziehungsabgründe und Haarstylingtipps
Nach gut einer Stunde gönnte Pearce sich und dem Publikum eine halbstündige Auszeit von seinen mitunter wilden Gedankensprüngen. Im zweiten Teil blieb dann neben der Offenbarung von Beziehungsabgründen mit seiner Frau und irrwitzigen Stylingtipps für Männer mit Haarausfall auch Zeit für ernste Gedanken. Der Münchner plädierte für die überfällige Gleichberechtigung der Frau. Am Ende zeigte sich der Alleinunterhalter versöhnlich und bedankte sich für den lautstarken Applaus des Publikums.
Das Gesamtprogramm finden Sie im Anhang und weitere Infos auch auf www.flussfestival.de
Fotos: Peter Herrmann
