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Erinnerungsort Badehaus, Wolfratshausen-Waldram

Von den Mahnblumen bis zur Macht der Gefühle

Von Peter Herrmann

Wolfratshausen-Waldram, 26. 1. 2021 – Seit drei Monaten ist der Erinnerungsort Badehaus am Kolpingplatz aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen und wird es voraussichtlich noch einige Wochen bleiben. Der Verein Bürger fürs Badehaus Waldram-Föhrenwald verharrt dennoch nicht in Schockstarre und hat ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm zusammengestellt.

Online-Formate als sichere Alternative

Auf insgesamt elf Veranstaltungen weist das aufwändig gestaltete Programmheft des Badehaus-Vereins hin. „Unser Grafiker Michael Winkert hat es in der Farbe Orange leuchtend, frisch und optimistisch gestaltet“, erklärte Dr. Sybille Krafft bei einem Pressegespräch. Die Vorsitzende des Badehaus-Vereins wies darauf hin, dass alle Veranstaltungen sowohl „leibhaftig“ als auch online stattfinden können. So wird am 31. Januar ab 17 Uhr auf der Website erinnerungsort-badehaus.de eine besondere Kunstaktion abrufbar sein. Dabei installierte der Aktionskünstler Walter Kuhn bereits vier Tage zuvor zum Gedenken an den Holocaust 150 Mahnblumen rund um das Badehaus. Am Sonntag wird er sein Werk, begleitet von der Musik der Oboistin Miriam Hanika und einer Kurzfilmvorführung, erläutern. Am 28. Februar hält Professor Dr. Andreas Weber einen Vortrag zur Geschichte zur Vertriebenen in Bayern und Waldram. Für die harmonische Abrundung sorgt die „Waldramer Tanzlmusi“ mit der Musikerfamilie Brustmann.

Bewährte Zusammenarbeit mit dem Kulturverein Isar-Loisach

In Kooperation mit dem Kulturverein Isar-Loisach (KIL) findet am 7. März, dem Vorabend des Weltfrauentags, eine Präsentation von weiblichen Biografien aus der Badehaus-Buch-Veröffentlichung „LebensBilder“ statt. Dabei singt die Münchner Harfenistin Susanne Weinhöppel auch jiddische Lieder aus Osteuropa und Amerika. Ergänzend dazu ist am 31. Oktober unter dem Motto „MännerBilder“ die Finissage der Foto-Ausstellung von Justine Bittner vorgesehen. 

Weitere Höhepunkte im abwechslungsreichen Jahresprogramm sind ein Kurzfilmabend zum „Todesmarsch“ von KZ-Häftlingen am 25. April (17 Uhr), die Vorführung des von Sybille Krafft gedrehten Dokumentarfilms „Angekommen in Bayern“ am 30. Mai (17 Uhr), die Mitgliederversammlung und ein Nachbarschaftsfest am Kolpingplatz (20. Juni, 15 und 17 Uhr), ein Konzert mit dem Jewish Chamber Orchestra Munich am 25. Juli (17 Uhr), der von dem Bundesfreiwilligen André Mitschke gestaltete Benefizabend „Auf der Flucht“ (26. September, 17 Uhr), ein „Krieg und Frieden“-Konzert mit dem Isura 

Madrigal Chor (14. November, 17 Uhr) sowie die Vernissage zur Ausstellung „Die Macht der Gefühle“ (5. Dezember, 19 Uhr). Dr. Sybille Krafft und Badehaus-Vize-Vorsitzender Jonathan Coenen freuen sich vor allem auf den 20. Juni. „Wir hoffen, dass wir an diesem Tag ein großes Auferstehungsfest feiern können“, erklärte Krafft. Denn aufgrund der monatelangen Schließung des Erinnerungsortes sind dem Verein viele Einnahmen entgangen.

Info: www.erinnerungsort-badehaus.de   

Fotos: Peter Herrmann


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