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„Mundwerk Crew“ - Flussfestival 2017 in Wolfratshausen

„Werft die Arme hoch und bounct den Beat“

Von Andrea Weber

Wolfratshausen, 13.7.2017 –  Die Hip-Hopper „Mundwerk Crew“ aus dem Chiemgau mischten am Mittwoch die Stimmung beim Flussfestival auf, mit wasserdichtem Sound. Die acht Jungs ließen sich nicht von den Wetterkapriolen abschrecken. Nur das Publikum schien an diesem Flussfestivalabend nur zögerlich vor die Türe gehen zu wollen? Und überhaupt, wo waren eigentlich all die jungen Leute, die sich vom Hammer-Sound der Chiemgauer Hip-Hopper mitreißen hätten lassen können?

Kurz vor Konzertbeginn waren die Tribünen-Ränge ziemlich verwaist, ehe vorwiegend junge Damen, die gerade noch bei Hugo und Aperol-Spritz an der Bar standen, vor der Bühne Platz nahmen. Hip-Hopper nehmen solche Situationen sportlich. Pünktlich ab acht Uhr wummerte der dumpfe Bass hörbar bis Waldram.

Hip-Hop-Sound mit Reggae-Sprenkel

Die beiden Frontsänger Sebastian "Sebaino" Riepp und Tobias "Touze" Klauser wissen, wie man das Publikum vom ersten Takt an animiert. „Sitzt man bei Euch in Wolfratshausen immer so brav?“, war schon gleich die erste flapsige Ansage. „Bei uns kommt man zur Bühne und tanzt“, forderte Sebaino auf – und das musst er nicht zweimal tun. Aus der braven Wohnzimmer-Atmosphäre wurde auf einen Schlag tanzbegeisterte Party-Laune, und das sollte so bleiben, in den nächsten „stabilen eineinhalb Stunden“, wie es die Crew nennt. Ihr deutschsprachiger Hip-Hop-Sound mit Reggae-Sprenkeln reißt mit. „Werft die Arme hoch und bounct den Beat“, forderten sie auf, bei Songs mit dem Titel „Das ist Hip-Hop“ oder „I bin a Weiß-Blauer“. Gemeint ist diese typisch coole Auf-und-ab-Bewegung mit dem ausgestreckten Arm.

Die Mundwerk-Crew, wie der Name schon verrät, wechselt in ihren Liedtexten zwischen Hochdeutsch und Bayrisch. Ihre Musik ist ausgelassen. Sie transportieren Lebensgefühl, Spaß am Rhythmus und Lust am Party machen. Die beiden Frontmänner Sebaino und Touze fetzten über die Bühne. Sie brauchten, um auf Touren zu kommen, kein langes Warming Up. „Du musst dich schneller bewegen, es ist nicht gern gesehen, auf der Stelle zu treten“, hörte man ihren Sprechgesang, obwohl der Sound schon deftig laut drüber lag.

Die Chiemgauer gründeten 2007 ihre Mundwerk Crew, zuerst als Drei-Mann-Besetzung. 2011 kam ihr Debütalbum heraus. Seitdem tourt die inzwischen Acht-Mann-Besetzung durch die Lande und mischen Festivals auf – auch am Mittwochabend am Flussfestival kam keine Flaute auf.

Fotos: Andrea Weber


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