Das Magazin für das Bayerische Oberland
Fr030
03. May 2024
Mo060
06. May 2024
Di070
07. May 2024
Mi080
08. May 2024
Do090
09. May 2024
Fr100
10. May 2024
Sa110
11. May 2024
So120
12. May 2024

Gemeinde Münsing

Einen Aperitif zum Sommerabend

Von Andrea Weber

Münsing, 7.7.2021 – Eine neue Aperitivo-Bar am Dorfplatz von Münsing lädt zum Verweilen ein. Neuerdings stehen wieder Tische, Stühle und Sonnenschirme vor dem kleinen Ladenlokal, wo früher der „Freiraum“ Kulturabende anbot. Ralph Behrens und Alexandra Biehler eröffneten kürzlich ihre „Central Speisen- und Kunsthandlung“. Dort gibt es Feinkost aus regionaler Produktion, handgemachte Spezialitäten in Einweckgläsern, kleine Snacks und Kaffee zum Verweilen und Picknickkörbe zur Abholung für den See. Und ja, es wird auch in naher Zukunft wieder regelmäßig Kunst und Kultur zu genießen geben.

In dem Gebäude mit seinem bauhausartigen Charme aus großen Fensterfronten und schräg gestellten Zwischenstreben, das eigentlich so gar nicht ins ländliche Ortsgefüge von Münsing passt, war schon 1920 der erste Kramerladen von Ludwig Kellerer untergebracht. Daraus entstand später der erste Edeka-Markt, der sich heute im Nachbargebäude befindet. Ganz im Sinne dieser alten Händlertradition wollen der 54-jährige gelernte Schreiner aus Hamburg und die 57-jährige Münchner Gastronomin, die am Marienplatz das Café Glockenspiel führt, ihre „Central Speisen- und Kunsthandlung“ betreiben. Die Idee: Handgemachte Feinkostprodukte mit Zutaten aus Münsing, Kulturabende sowie regelmäßige Kunstausstellungen im Nebenraum.

Kulinarische Abende mit Kunst und Kultur

Behrens und Biehler leben seit sechs Jahren in Münsing und waren oft im „Freiraum“ von Cäcilia Kohn zu Gast. Im Januar 2020 entschieden die beiden den Laden in einem ähnlichen Stil weiterzuführen. „Die Lage im Zentrum ist einfach ideal, um Menschen zusammen zu bringen“, findet Behrens. Augenscheinlich hat sich gar nicht so viel verändert. Anstelle einzelner Gasttische steht nun ein fünf Meter langer Tisch in der Raummitte. Wie die Farbpalette eines Künstlers wirken die gefüllten Einweckgläser mit selbst eingelegten Leckereien. Es gibt Bio-Olivenöle in abstrakt bemalten Kanistern einer Künstlerin vom Peloponnes. An der Bar gibt‘s Snacks to go oder individuell zusammengestellte Picknick-Körbe für den See. Wie einst Walter Gropius, der in den 1920ger Jahren in seiner Bauhaus-Kunstschule in Dessau die Synergie zwischen Kunst und Handwerk förderte, erinnert das Interieur der Central Speisen- und Kunsthandlung an die schlichte Eleganz jener Zeit.

Im Nebenraum hängen die großformatigen abstrakten Bilder der Münsinger Malerin Ruth Kohler – auch das ist eine Synergie zu den farbigen Feinkost-Köstlichkeiten. Geplant sind regelmäßige Ausstellungen mit regionalen Künstlern. Und Ralph Behrens hat noch eine Idee im Kopf: Kochevents mit 25 Gästen am großen Tisch, mit Menschen, die sich vorher nicht kannten. Und wie im Freiraum von Cäcilia Kohn soll es Lesungen, kleine Konzerte und Kabaretts geben, sobald es wieder möglich ist.

Mehr Informationen: www.central-speisenhandlung.de

Fotos: Andrea Weber, Ralph Behrens

 


NEWS