Der Energietag startete für die Schülerinnen und Schüler mit einem radikalen Szenario: Als drastische Maßnahme zum Klimaschutz hat die Schulleitung beschlossen, auch im Winter nicht mehr zu heizen. Es ist verboten, die vorhandene Heizung in Betrieb zu nehmen. Die ersten Reaktionen: „Ok, krass…“ Es begann eine rege Diskussion und der Grundstein für einen spannenden Vormittag wurde gelegt. Als Argumentationshilfe gaben die Referentinnen, Garnet Wachsmann und Johanna Bartsch, den Schülerinnen und Schülern verschiedene Reaktionsmöglichkeiten sowie Für und Wider der radikalen Maßnahme zur Hand. Ziel der Debatte ist es dabei vor allem die Teilkompetenz „Gemeinsam mit anderen planen und handeln“ zu stärken.
„Gemeinsam mit anderen planen und handeln“
Es folgte ein weiteres Gedankenspiel, um im Anschluss der Frage nachzugehen, wo sich der größte Energieverbrauch der Stadt Geretsried verbirgt. Wird am meisten Energie in Form von Strom, beim Heizen und für Warmwasser oder doch im Mobilitätssektor verbraucht? An dieser Stelle kamen erstmals reale Daten aus dem Teilenergienutzungskonzept der Stadt ins Spiel. Anhand dieser Daten gingen die Schülerinnen und Schüler dem Energieverbrauch der Stadt auf den Grund. Hierbei wurden auch die Aufgaben vom kommunalen Klimaschutzmanagement der Stadt beziehungsweise des Landkreises sowie der Energiewende Oberland (EWO) erläutert.
Im zweiten Schritt der Analyse ging es darum, welche Rolle eine Schule beim Klimaschutz spielt und wie die Institution Schule ihren Beitrag zur Energiewende leisten kann. Hierfür wurden die verschiedenen Handlungsfelder einer Schule vorgestellt, die auch im Rahmen des Projekts „Klimaschule“ des Bayerischen Kultusministeriums für die Zertifizierung der Schule relevant sind.
Nach einer kurzen Pause ging es weiter mit den Workshops. Johanna Bartsch ludt die Elftklässler im ersten Workshop zu einer CO2-Challenge ein, in der die Schüler herausgefordert wurden ihren persönlichen CO2-Fußabdruck zu senken. Aktuell verursacht ein Mensch pro Jahr einen CO2-Ausstoß von circa 10 Tonnen. Um die derzeitigen Klimaschutzziele zu erreichen müsste jeder seinen CO2-Fußabdruck auf circa 2 Tonnen pro Jahr reduzieren.
Auch spannende Angebote für Grund- und weiterführende Schulen
Die Bildungsreferentin der EWO, Garnet Wachsmann, leitete Workshop Nummer zwei. Im
Rahmen eines Rollenspieles durfen die Schülerinnen und Schüler in die Positionen von Lokalpolitikern und Fachleuten aus der Energiebranche schlüpfen und bei einer Gemeinderatssitzung zum Thema Energiewende miteinander debattieren. Als Informationsbasis standen aktuelle Beispiele aus Geretsried zur Verfügung, wie zum Beispiel die Geothermiebohrung in Gelting oder die Förderung von Balkonkraftwerken. Neben dem Energietag bietet die Energiewende Oberland noch weitere spannenden Angebote sowohl für die Grund- als auch für die weiterführenden Schulen an. Interessierte Schulen können sich jederzeit bei der Bildungskoordinatorin der EWO, Garnet Wachsmann, unter der Rufnummer 08856 80536-27 melden.
Veronika Böhm, Klimaschutzmanagerin im Landratsamt würde es begrüßen, „wenn dieses
Format in Zukunft auch öfter an weiterführenden Schulen im Landkreis stattfinden könnte".
Fotos: Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen
