Es ist hervorragend gelungen, das historische Gebäude zu modernisieren ohne den regionalen Charakter zu verändern. Damen in Dirndl empfangen und werden künftig Urlauber und Tagesgäste beraten. Letztere kommen rund 700.000 jährlich nach Wolfratshausen. Ein Magnet ist die Serie „Hubert und/ohne Staller“. Mit Liebe zum Detail hat Tourismusmanagerin Gisela Gleißl die Touristinformation ausgestattet. In einer Ecke steht der Original-Kaffeeautomat aus der beliebten Vorabendkrimiserie. „Nur hier gibt es die limitierte Hubert-und/ohne-Staller-Serientasse“, erläutert Gleißl den Eröffnungsgästen. Ein weiterer Attraktionspunkt ist der Mini-Shop mit Souvenirs aus Wolfratshausen. „Endlich bekommen die Dinge einen Platz.“ Die Wor-Tasche aus Plakatbanner, Kräuterprodukte der hiesigen Kräuterpädagogen, Isar-Kiesel-Seife und natürlich der Wolf in Plüsch für Kinder. Künftig wird es in der Touristinfo neben ausführlicher Beratung, Prospekte zu Freizeitangeboten in Wolfratshausen auch den Kartenvorverkauf für regionale Veranstaltungen geben. „Ziel war es für uns einen lebendigen Ort der Begegnung für Bürger und Gäste zu schaffen“, so Stadtmanager Dr. Stefan Werner.
Wohlfühlen und Verweilen
Die Kombination aus Touristenanlaufstelle und der Kaffeerösterei Velfvet, im nebenan liegenden Ladenlokal, ist absolut gelungen. Der bezaubernde Laden von Inhaberin Julia Heilig-Krauledat lädt ein zum Verweilen. Hier liegt der Duft der ganzen Kaffee-Welt in der Luft. Neben frisch gemahlenen Kaffee zum Verkauf und feinen Teeprodukten, verkauft Julia Heilig-Krauledat dazu passende Accessoires, Kleingebäck und Feinkostschokoladen. Es ist eine Manufaktur der schönen Dinge und Leckereien in einer wunderschönen Ladenatmosphäre mit kleinem Ausschankbetrieb von Kaffee, Tee und Gebäck. „Unser Konzept lautet: „Wohlfühlen und Verweilen“, sagt die Inhaberin. Sie sei froh, diese Ladenfläche aus sieben Bewerbern bekommen zu haben. Denn bisher wurde bereits in Wolfratshausen der Kaffee für das Velvet Kaffeehaus in Gauting geröstet. „Nun sind wir hier ganz Zuhause.“
Das Wallner-Bockhorni-Kabinett
Zum Anwesen Untermarkt 10 gehört auch der modern ausgestattete Multifunktionsraum im hinteren Erdgeschoss. Ein großer Raum mit Beamer und Leinwand, der künftig für Sonderausstellungen des Stadtmuseums, Veranstaltungen von Vereinen und für Trauungen genutzt werden kann. Der Name ist eine Hommage an einen berühmten Wolfratshauser Künstler.
Der Landschaftsmaler und Lithograph Felix Bockhorni (1801 – 1878) schuf ein umfangreiches Werk, in dem die Liebe zu seiner Heimat Wolfratshausen deutlich wird. Der Urenkel Franz-Xaver Wallner vermachte 2006 der Stadt die Sammlung Bockhorni mit zahlreichen Ölgemälden, Skizzen und Studienblätter. Die Sammlung soll in diesem Raum ein Zuhause finden. (Quelle Stadt Wolfratshausen)
Untermarkt 10 – Die Geschichte eines Baudenkmals
Vermutlich war dieses Gebäude seit Mitte des 18. Jahrhunderts als Pflegschloss Sitz des Landgerichts Wolfratshausen. 1806 wurde das Gebäude ach der Zerstörung durch einen Brand neu errichtet. Es war Stitz des Landgerichts und von 1879 bis 1962 des Amtsgerichts Wolfratshausen. Im Obergeschoss befand sich einst die Wohnung des Landrichters. Zwischen 1968 bis 1975 diente es als Schule. Ab 1977 beherbergte es das Heimatmuseum der Stadt Wolfratshausen. (Quelle Stadt Wolfratshausen)
Fotos: Andrea Weber
