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Stadt Wolfratshausen - Führung am Tag der Städtebauförderung

Neues Schmuckstück in der Altstadt

Von Andrea Weber

Wolfratshausen, 17.5.2022 – Am bundesweiten Tag der Städtebauförderung luden der Wolfratshauser Bürgermeister Klaus Heilinglechner und Stadtmanager Dr. Stefan Werner die Öffentlichkeit zu Führungen durch das seit zwei Jahren kernsanierte historische Gebäude in der Altstadt Untermarkt 10 ein. „Es wird ein Schmuckstück“, prophezeit Rathauschef Heilinglechner, und Marlene Stoll, Ansprechpartnerin für Städtebauförderung von der Regierung Oberbayern, ist überzeugt: „Hier entsteht ein lebendiger Ort der Begegnung.“ Sie kam am Samstag mit der Zusage, die bisherigen Fördermittel ihres Ministeriums von 1,4 Mio. auf 1,7 Mio. Euro aufzustocken.

Lebendiger Ort der Begegnung

Die Räume sind noch nicht eingerichtet und ein paar Handgriffe fehlen noch. Der Haupteingang befindet sich in der Altstadtstraße, Untermarkt 10. Von dort gelangt man in einen langen, hellen Vorraum, der sich bis zur historischen Treppe im hinteren Gebäudebereich öffnet. Der Boden ist wärmegedämmt und mit Naturstein ausgelegt. Glastrennwänden – noch fehlen sie – werden rechterhand die Touristinfo mit Ticketverkauf auf 35 Quadratmeter vom links liegenden Ladenlokal (109 qm) trennen. Ein Kaffeeröster aus dem Münchner Umland wird dort Kaffeeprodukte und regionale Spezialitäten verkaufen sowie kleine Snacks und frischen Kaffee anbieten. Der Mietvertrag sei kurz vor dem Abschluss, bestätigt Heilinglechner.

Modernes Museumskonzept

Im Obergeschoss befindet sich das neue Museum der Stadt Wolfratshausen. Die Räume sind mit einem Farbkonzept in Schwarz, Petrol und Mintgrün gestaltet und thematisch in altes und neues Handwerk und Gewerbe, Flößertradition, Religion und Kultur getrennt. Der Geiger-Kolonialwarenladen zieht wieder ein. „Die Neukonzeptionierung des Grundrisses nach den Auflagen des Denkmal- und Brandschutzes war eine echte Herausforderung“ erklären Robert Alischer von der StäWo und Baubetreuer Sven Weidlich bei der Führung. In der langen Gebäudeachse Richtung Loisach wird ein grafischer Zeitstrahl an der Wand die 1000-jährigen Stadtgeschichte aufzeigen. „Auf 400 Quadratmeter entsteht ein modernes und lebendiges Museumskonzept“, so Stadtmanager Werner. Das Dach wurde von außen gedämmt und saniert. Innen bleiben das alte Gebälk und Mauerwerk sichtbar. „Der Raum wurde immer schon als Depot genutzt, so soll es bleiben“. Den 55 Quadratmeter großen Multifunktionsraum im Erdgeschoss können Bürger, Vereine und Schulen nutzen. Er wird mit Leinwand, Beamer und Bestuhlung für rund 50 Besucher ausgestattet. Geeignet für Vorträge, Lesungen, Ausstellungen oder auch Trauungen. Die Sammlung des Wolfratshauser Malers Felix Bockhorni stellt Familie Wallner für eine Dauerausstellung zur Verfügung.  

Der kernsanierte Umbau kostet richtig Geld. 4,5 Mio. Euro muss Wolfratshausen stemmen, sechs Fördermittelgeber beteiligen sich an den Kosten. Rund 2 Mio. Euro sind zu erwarten. 15 Mio. Euro Umsatz entsteht jährlich durch den Tourismus in Wolfratshausen. Das sei aber noch ausbaufähig, so Heilinglechner. Das Ambiente ist schön geworden. Das Interieur kommt erst noch. Und wenn im Oktober der neue „Ort der Begegnung“ in der Wolfratshauser Altstadt eröffnet muss das Leben noch einkehren.

Sechs Fördermittelgeber

Städtebauförderung (bislang 1,2 Mio Euro; in Aussicht insgesamt 1,7 Mio. €), weitere Geldmittel fließen vom Staatsministerium für Wirtschaft in Form der Tourismusförderung (RÖFE), Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Bezirk Oberbayern, Kreisheimatpflege (Denkmalschutz), Bayerische Landesstiftung, Landesstelle für Nichtstaatliche Museen.

Grafiken: Team Thöner, Fotos: Andrea Weber


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