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Wirtschaftsforum Oberland und IHK

Neujahrsempfang mit starken Impulsen

Von Peter Herrmann

Wolfratshausen, 7.2.2020 – Vor 16 Jahren gründete sich das Wirtschaftsforum Oberland (WFO) mit dem Ziel, die Zusammenarbeit der Unternehmen, Verbände und Kammern, der Städte und des Landkreises zu intensivieren. Getreu diesem Vorsatz folgten rund 180 Gäste der Einladung zum gemeinsam mit der Industrie und Handelskammer (IHK) veranstalteten Neujahrsempfang im Krämmel-Forum.

Schwungvoller Beginn

Nachdem das von Roland Hammerschmied dirigierte Ensemble „Mixed Voices“ mit schwungvollen Coverversionen von Queen und Bon Jovi den Abend musikalisch eröffnet hatte, erinnerte Gastgeber Reinhold Krämmel zunächst an die Notwendigkeit des Wirtschaftsforums. „Die Vertreter der Wirtschaft sind daran interessiert, mit allen zu sprechen: Bei diesem Forum kommen Menschen zusammen, die sich für das Gemeinwohl engagieren“, betonte der WFO-Aufsichtsratsvorsitzende. Danach lobte IHK-Geschäftsführer Dr. Manfred Gößl zunächst die Unternehmen im Oberland, die im Vergleich mit den Firmen in anderen bayerischen Regionen gut aufgestellt seien. Dabei bezog er sich auf ein von der IHK beauftragtes Konjunkturbarometer, das Umfrageergebnisse von verschiedenen Unternehmern in ganz Bayern berücksichtigt.

Erfreuliche Konjunkturentwicklung im Oberland

„Im Oberland wird der Beschäftigungsaufbau vorangehen: Jeder zweite Unternehmer hat offene Stellen“, erklärte Gößl. Mit Sorge registriert er jedoch die Zurückhaltung bei Investitionen. „Die Unternehmen brauchen nun mutige Impulse von der Politik“, forderte der Ickinger. Seiner Ansicht nach müsse die Gesamtsteuerbelastung auf einbehaltene Gewinne in Deutschland von derzeit mehr als 30 Prozent auf 25 Prozent gesenkt und die Abschreibungszeiträume bei der Anschaffung von Hard- und Software verkürzt werden. Dass der Industriestrompreis hierzulande wesentlich höher sei als in den USA, trage ebenfalls nicht zu einem ausgeglichenen Wettbewerb bei. Der Klimaschutz solle dabei auf keinen Fall vernachlässigt werden. „Aber ohne die Industrie wird das nichts mit der Energiewende“, warnte Gößl.

Der Fachkräftemangel im Oberland könne vor allem durch die Schaffung von günstigem Wohnraum minimiert werden. Um nicht zu viele Grünflächen dafür zu opfern, plädierte Gößl dafür, „in die Höhe zu bauen“ und Dachgeschosse großzügiger anzulegen. Damit müsse auch ein Ausbau und eine Verbesserung der Infrastruktur im Nahverkehr einhergehen. „Die Erweiterung des MVV-Tarifsystems wäre eine riesige Chance für die Region“, glaubt Gößl. Am Ende seiner Rede forderte der IHK-Geschäftsführer die anwesenden Politiker und Unternehmer zum Handeln auf: „Die Party ist vorbei, es kommen andere Zeiten. Wenn wir nichts tun, werden wir verlieren!“. Mit der Eröffnung eines vom Geretsrieder Catering-Unternehmens Schmid-Bäck‘ zubereiteten Buffets und interessanten Gesprächen endete der diesjährige Neujahrsempfang. 

Fotos: Peter Herrmann


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