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Ressourcen einsparen und Regionalität stärken

GO Business - Geschäftskontakte Oberland

Von Peter Herrmann

Wolfratshausen, 29.1.2023 - Über die Nutzung regionaler Potenziale und nachhaltiges Wirtschaften informierte die Initiative "GO Business - Geschäftskontakte Oberland" bei einem Vortragsabend im Krämmel-Forum. Es wurde deutlich, dass umweltfreundliche Ziele nur durch einen umfassenden technologischen und kulturellen Wandel erreicht werden können.

Den CO2-Fußabdruck verkleinern

"Unser Energieverbrauch ist immer noch zu hoch", stellte Mathias Warlich fest. Der Sindelsdorfer Nachhaltigkeitsexperte forderte einen raschen Kulturwandel. "Wir kommen zu langsam voran, um eine Reduzierung des CO2-Verbrauchs zu erreichen", bedauerte er. Der Verzicht auf Flugreisen, die Reduzierung von Autofahrten und der Einkauf regionaler Produkte seien wichtige Lösungsansätze. Der Dietramszeller Energieberater Florian Stevens pflichtete ihm bei. "Beim Konsum haben wir den größten Hebel: Wir müssen unser Verhalten umstellen", forderte er. Stevens wies darauf hin, dass sich in Deutschland die Anteile der verschiedenen Energieträger im Jahr 2022 verschoben haben. Einer Halbierung des Kernenergieanteils stehen demnach leichte Zuwächse bei den erneuerbaren Energien sowie bei Mineralöl, Stein- und Braunkohle gegenüber. Der Erdgasverbrauch ging zurück.

Um das Klima zu retten, sei eine drastische Reduzierung des Kohlenstoff-Fußabdrucks von derzeit fast 11 Tonnen pro Kopf auf 1 Tonne erforderlich. "Das wird ein langer und dorniger Weg"," befürchtet Stevens.

Carsharing und regionale Wertschöpfung

Etwas optimistischer zeigte sich Klaus Hochwind vom regionalen Energieversorger 17er Oberlandenergie. Er berichtete von der vielversprechenden Bürgerbeteiligung am Photovoltaikpark in Greiling bei Tölz und E-Carsharing-Projekten. Seine Sorge sei, dass aufgrund von Lieferschwierigkeiten und mangelnder Tiefbaukapazitäten noch zu wenige Ladestationen an 24 Standorten in der Region Oberland errichtet wurden.

Martina Steuer forderte die Vermeidung von Verpackungsmüll. Die Inhaberin des Wolfratshauser Ladens "ohnverpackt" am Obermarkt stellte ihr Konzept vor. Wer seine eigenen Behältnisse für Nudeln, Müsli, Nüsse, Milch, Waschmittel oder Seife mitbringt, erhält dort hohe regionale Qualität. "Bio-Ware ist nachhaltig und spart den Einsatz von Chemie", erklärte Steuer.

Schließlich stellte Florian Brunner die Vorteile der regionalen OBERLANDcard vor. Das vom Bayerischen Staatsministerium geförderte Projekt startete 2021 im Landkreis Miesbach und ist seit 2023 auch in den Landkreisen Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen vertreten. Das Prinzip ist einfach: Regionale Arbeitgeber übertragen ihren Mitarbeitern monatlich bis zu 50 Euro an steuerfreien Sachleistungen in Form von Bonuspunkten. Diese können dann bei teilnehmenden regionalen Unternehmen aus dem Einzelhandel, der Gastronomie sowie bei regionalen Erzeugern eingelöst werden. Inzwischen sind bereits 4.000 Karten im Umlauf, 30 Arbeitgeber beteiligen sich an der Aktion. "Damit stärken wir die regionalen Unternehmen", zeigte sich Brunner zufrieden.

Im Anschluss an die Präsentationen bestand die Möglichkeit, sich bei einem warmen Imbiss, den der Geretsrieder Caterer Schmid'-Bäck zur Verfügung stellte, auszutauschen.

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