Das Magazin für das Bayerische Oberland
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Tesla Model 3 – der obergute Praxistest – Teil 3

Mit dem faszinierenden Elektroauto „Tesla Model 3“ auf Tour: Entlang der Deutschen Alpenstraße von Bad Tölz nach Berchtesgaden, hinauf in den Bayerischen Wald und zurück ins Oberland.  >>> Lesen Sie hier alle Fahrberichte mit dem "Tesla Model 3".

 


Oberland.de auf Tour in Bayern – Der Bayerische Wald

von Torben Lauridsen

22.07.2020 – Der dritte und letzte Teil unseres Berichts über einen Praxistest des E-Autos „Tesla Model 3” und damit verbunden einer viertägigen Rundreise beschreibt die Strecke vom Berchtesgadener Land hinauf in den Bayerischen Wald. Natürlich lassen wir dabei keine interessanten Zwischenstopps und Attraktionen auf dem Weg aus, die es in diesem Teil des größten zusammenhängenden Waldgebiets Europas zu erleben gibt.

Den Flüssen folgend

Mit Ausgangspunkt Berchtesgadener Land bietet es sich an, eine Route zu wählen, die dem Wasserfluss aus den Alpen folgt. So geht es denn von Bad Reichenhall auf der B 20 zunächst der Saalach entlang, die in den Kitzbüheler Alpen entspringt und bei Freilassing in die Salzach mündet. Die Salzach ist der längste und wasserreichste Zufluss des Inns, und sie bildet den Grenzverlauf zwischen Deutschland und Österreich von Freilassing bis zum Innspitz in der Gemeinde Haiming bei Burghausen. Auf dieser Strecke kommt man durch mehrere sehenswürdige Orte, zum Beispiel Laufen und Tittmoning.

Laufen

Im beschaulichen Grenzstädchen Laufen an der Salzach haben wir uns für einen ersten Zwischenstopp entschieden. Die Salzach macht hier eine Schleife um die hübsche Altstadt, und die historische und denkmalgeschützte Salzachbrücke verbindet Laufen mit der österreichischen Stadt Oberndorf. Die Brücke wurde zwischen 1901 und 1903 während der Herrschaft von Kaiser Franz Joseph I. und Prinzregent Luitpold von Bayern erbaut. Die jeweiligen Wappen sind auf der eisernen Trägerkonstruktion der beiden steinernen Pfeiler augenfällig angebracht. Nach einer Überquerung der schönen Brücke zu Fuß, hin und zurück, haben wir einen Kaffee im Stadtcafé Laufen auf dem Marienplatz genossen.

Tittmoning

Die B 20 führt daraufhin mitten durch die historische Altstadt von Tittmoning, und zwar durch die alten Stadttore durch, die den schmucken Stadtplatz mit seinen bunten Häuserzeilen im Süden und Norden einrahmen. Der trapezförmige Platz geht zurück auf die Stadtgründung im Jahr 1234 und ist sicher einer der schönsten Stadtplätze in Bayern. Drei markante Skulpturen stehen dort mittig: der Florianibrunnen, die Mariensäule und der Storchenbrunnen. Auch die Burg Tittmoning unweit des Stadtplatzes ist eine Besichtigung wert. Sie wurde im 13. Jahrhundert durch das Erzbistum Salzburg von einem örtlichen Rittergeschlecht erworben, um als Grenzbefestigung gegen Bayern zu dienen. Heute sind darin das Heimatmuseum und eine Gerbereiausstellung untergebracht.

Burghausen

Knapp 20 Kilometer weiter entlang der Salzach auf der B 20 erreicht man die Grenz- und Herzogstadt Burghausen, die durch zwei Brücken – die Salzachbrücke und die Alte Brücke in der Bruckgasse – unmittelbar mit Österreich verbunden ist.

Burghausen ist nicht zuletzt wegen seiner namensgebenden Burg bekannt, denn diese ist die wahrscheinlich längste Festung der Welt. Sie erstreckt sich auf einem schmalen Bergplateau über mehr als einen Kilometer Länge, und die gesamte Anlage umfasst fünf große Vorhöfe, Wirtschaftsgebäude und Wohnbauten, die durch Gräben, Wehrmauern, Tore und Türme gesichert sind. Das größte Gebäude ist die riesige Hauptburg am südlichen Ende, die die ehemaligen Wohn- und Repräsentationsräume der herzoglichen Familie beherbergt und die ein innerer Burghof umgibt.
Die Stadt ist außerdem bekannt für seine Internationale Jazzwoche, die seit 50 Jahren jährlich im Frühjahr stattfindet und Konzerte mit hochrangigen nationalen und internationalen Musikern bietet. Wie viele andere Konzertreihen musste die Jazzwoche 2020 jedoch wegen der COVID-19-Pandemie ausfallen.

Im Biergarten des Hotels Bayerischer Hof im pulsierenden historischen Zentrum Burghausens kann man altbayerische Gastlichkeit mit typisch bayerischen Schmankerln genießen und dabei die wunderschönen Giebelhäuser verschiedener Epochen am Stadtplatz bewundern.

Fährt man weiter auf der B 20 und dann nach der Innbrücke auf die B 12, passiert man den Innspitz, wo die Salzach im Naturschutzgebiet „Vogelfreistätte Salzachmündung” in den Inn mündet. Das Besucherzentrum Ering  bietet geführte Wanderungen ins Europareservat am Innspitz an. Wir hingegen sind die B12 weitergefahren über Neuburg am Inn nach Passau.

Passau

Passau ist bekannt als die „Dreiflüssestadt”, weil hier Gewässer aus drei Himmelsrichtungen kommend am Dreiflüsseeck in der Altstadt zusammenfließen: von Norden die Ilz mit ihrem fast schon schwarzen Wasser, von Westen die Donau mit eher braunem Wasser und von Süden der Inn mit dem typisch grünen Wasser aus den Bergen.

Wir sind auf der B 85 etwa dem Verlauf der Oberen Ilz und dann der Kleinen Ohe bis nach Grafenau gefolgt, wo wir gegen Abend angekommen sind. Der Ort Grafenau ist bekannt als „die Bärenstadt“, denn ein solcher ist seit über 500 Jahren das Wappentier der Stadt. Vor vielen Jahren waren dort tatsächlich Bären in den umliegenden Wäldern heimisch, zur Zeit von Herzog Maximilian in Bayern (1808-1888) wurden sie sogar gejagt.

Insgesamt haben wir mit dem „Tesla Model 3“ auf der Strecke von Berchtesgaden bis Grafenau etwa 230 Kilometer zurückgelegt, und das Elektroauto zeigte bei der Ankunft noch eine Restreichweite von ganzen 210 Kilometern an. Demnach belief sich der Stromverbrauch auf circa 42 kWh,  zu Kosten von nicht einmal 14 Euro. Für einen Benziner der gleichen Größe und Leistung wären die Verbrauchskosten wohl doppelt so hoch gewesen.

Der Bayerische Wald

Der Bayerische Wald (auch Bayerwald genannt) erstreckt sich als Mittelgebirge circa 100 Kilometer entlang der deutsch-tschechischen Grenze in Bayern bis zur Grenze Oberösterreichs im Süden. Ein großer Teil davon (242,5 Quadratkilometer) im hinteren Bayerischen Wald wurde vor 50 Jahren (Oktober 1970) als erster Nationalpark Deutschlands ausgewiesen und unterliegt seitdem dem gebietsbezogenen Naturschutz. Dieser ist in etwa eingegrenzt durch die Orte Bayerisch Eisenstein, Lindberg, Spiegelau, Neuschönau, Mauth und Finsterau. Zusammen mit dem Böhmerwald auf der tschechischen Seite bildet der „Nationalpark Bayerischer Wald” die größte zusammenhängende Waldfläche Mitteleuropas.

Die Ilz, die sich in Passau mit der Donau und dem Inn vereint, entspringt im Übrigen im Nationalpark Bayerischer Wald, wo ihre Quellflüsse Kleine Ohe, Große Ohe und Mitternacher Ohe die Region zwischen den Bergen Rachel (1.453 m) und Lusen (1.373 m) entwässern. Der höchste Berg im Bayerischen Wald ist zwar der Große Arber (1.456 m) zwischen Bodenmais und Bayerisch Eisenstein, und er wird gemeinhin als „König des Bayerischen Waldes“ bezeichnet. Jedoch liegt sein Gipfel knapp außerhalb der Parkgrenzen. So gesehen sind Rachel und Lusen die beiden größten Erhebungen innerhalb des Nationalparks.

Unsere Tour in den Nationalpark Bayerischer Wald erstreckte sich über drei Tage und war voller Eindrücke und Entdeckungen – mit zwei Übernachtungen in Unterkünften, die man fast schon als Geheimtipps bezeichnen kann.

Landhotel Kleblmühle, Grafenau

Etwa drei Kilometer von Grafenau entfernt liegt in reizvoller und sehr ruhiger Umgebung am Waldrand und an der Kleinen Ohe das familiär geführte Landhotel Kleblmühle, das wir zum Übernachten ausgewählt haben, weil es seinen Gästen zwei Ladeplätze – sogenannte Destination Charger – für Tesla E-Autos zur Verfügung stellt.

Das Landhotel bietet seinen Gästen außerdem eine gemütliche und sehr familienfreundliche Atmosphäre in den Gasträumen wie auch auf den Sonnenterrassen. Die Zimmer sind modern, sehr gepflegt und gut ausgestattet, und es gibt sogar einen Wellness-Bereich. Für Kinder ist viel Platz zum Spielen, und es sind gute Spielgeräte sowie Streicheltiere und Ponys vorhanden.
Die Kleblmühle ist eine beliebte Einkehr und auch ein Ausgangspunkt für Wanderungen, denn sie liegt direkt am sogenannten Bärenpfad, ein 15 Kilometer langer Wanderweg, der besonders für Familien mit Kindern spannend ist, weil es unterwegs mehrere Erlebnisstationen gibt. Von der Kleblmühle aus kann man in die eine Richtung drei Kilometer zum BÄREAL Kur-Erlebnispark nach Grafenau wandern, und in die andere Richtung vier Kilometer durch den Wald der Kleinen Ohe entlang bis Schönanger. Wer den ganzen Tag wandern möchte, kann auch auf dem Bärenpfad circa 12 Kilometer von der Kleblmühle bis zum Bärengehege im Tier-Freigelände des Nationalparkzentrums Lusen in Neuschönau gehen. Hier gibt es nicht nur Bären zu sehen, sondern auch viele andere Wildtiere, die im Bayerischen Wald heimisch sind oder es einmal waren, wie zum Beispiel Fischotter, Luchse, Auerhühner, Käuze, Wildschweine und Wölfe.

Baumwipfelpfad Bayerischer Wald

Im Nationalparkzentrum Lusen gibt es neben dem Tier-Freigelände den Baumwipfelpfad Bayerischer Wald, der eine einzigartige Vogelperspektive auf die Natur- und Kulturlandschaft des Bayerischen Waldes bietet. Hier kommt man auf einem fest gebauten, 1,3 Kilometer langen Holzpfad in bis zu 25 Metern Höhe den Baumkronen ganz nahe. Am Ende erreicht man einen 44 Meter hohen Aussichtsturm, auf dessen Aussichtsplattform dem Besucher gefühlt die ganze Schönheit des Bayerischen und Böhmischen Waldes – einschließlich Rachel und Lusen – zu Füßen liegt.
Das Nationalparkzentrum Lusen bietet noch mehr als die Hauptattraktionen Baumwipfelpfad und Tier-Freigelände, und es empfiehlt sich, dort mindestens einen halben Tag Zeit einzuplanen. Wir haben anschließend an unserem Besuch eine sehr schöne Ausfahrt von etwa 90 Kilometern mit dem Tesla Model 3 unternommen, bei der wir besonders attraktive Fahrstrecken erleben konnten. Zum Beispiel von Bodenmais über die Arbseestrasse zum Großen Arbersee und weiter am Großen Arber vorbei bis zum staatlich anerkannten Luftkurort Bayerisch Eisenstein direkt an der tschechischen Grenze.

Hotel Ahornhof, Lindberg

Für die zweite Übernachtung im Bayerischen Wald haben wir uns das Hotel Ahornhof in Lindberg ausgewählt, weil auch dieses Hotel seinen Gästen einen Tesla Destination Charger in der Tiefgarage bietet, an dem man über Nacht sein E-Fahrzeug kostenlos auftanken kann. Der Ahornhof liegt abseits vom Verkehr in schönster Panoramalage und ist seit 2019 größtenteils umfangreich renoviert worden. So präsentiert er sich heute modern, gut ausgestattet und zugleich sehr gemütlich. Das Restaurant im Untergeschoß hat eine Terrasse mit einem großen Rasen davor und einen idyllischen Blick auf die Wälder. Auf gleicher Ebene befindet sich das Spa und ein Außenpool. Die Reservierung eines der bereits modernisierten Zimmer mit Balkon lohnt sich.

Großer Arbersee

Den letzten Tag der Tour starteten wir früh morgens mit einer Wanderung um den Großen Arbersee, der an der Südostflanke des Großen Arbers nur 10 Kilometer entfernt vom Ahornhof liegt. Der Spruch „Der frühe Vogel fängt den Wurm” trifft für eine Rundwanderung um diesen Karsee wirklich zu. Denn nur am frühen Morgen, vor dem Besucherandrang, ist hier eine unglaubliche Stille und Idylle zu erleben. Der zwei Kilometer lange Pfad führt am Ufer entlang und ist von einem dichten Urwald und von Hochwald begrenzt. Auf dem hinteren Teil des etwa 15 Meter tiefen Sees schwimmen zwei riesige, bis zu 3,5 Meter dicke Moorinseln, die tatsächlich keine Verbindung zum Untergrund haben. Nach dem Rundgang bietet sich die Einkehr ins charmante, neugebaute Arberseehaus direkt am Ufer an, denn hier gibt es von der Sonnenterrasse aus noch einmal einen traumhaften Blick auf den See. Mit diesem Höhepunkt am Vormittag des letzten Tages musste nichts mehr kommen, und wir haben deshalb am frühen Nachmittag die Rückfahrt auf direktem Weg ins Oberland angetreten.

Großer Arbersee bis Sindelsdorf

Der interessanteste Weg über die Landstraßen vom Großen Arbersee bis Deggendorf, wo die Autobahn A 92 Richtung München beginnt, scheint über Bodenmais, Regen und Rusel zu gehen, und dieser Strecke sind wir auf dem Rückweg gefolgt. Auf der A 92 haben wir dann den Tesla Model 3 „laufen lassen”, soweit es das Verkehrsaufkommen und die Tempolimits erlaubten. So konnten wir über längere Strecken bis etwa Höhe München-Flughafen mit dem E-Auto Dauergeschwindigkeiten von 120 bis zu 180 Stundenkilometern fahren. Der Tesla Model 3 fuhr dabei wie auf Schienen geradeaus, und er blieb – natürlich abgesehen von leichten Windgeräuschen und den Abrollgeräuschen der Michelin Pilot Sport 4 der Dimension 235/40 R19 – sehr leise. Der Federungskomfort war für das sportliche Fahrwerk absolut gut. Die enorme Leistung von 340 kW (462 PS) und das spontane Drehmoment von bis zu 493 Nm, die ganglose Kraftübertragung sowie der angenehme Rekuperationsbremseffekt macht den „Tesla Model 3 Long Range“ zu einem ausgesprochen souveränen Autobahn-Cruiser. Kurzum, ein Fahrzeug, das auch bei höheren Reisegeschwindigkeiten eine praxistaugliche und akzeptable Reichweite hat.

Urthaler Hof

Unser Reiseziel im Oberland erreichten wir nach 260 Kilometern ohne Zwischenstopps, und während des 45-minütigen Aufladens der Batterien am Supercharger Sindelsdorf haben wir in der gemütlichen und heimeligen Wirtsstub’n des Gasthauses und Biergartens „Urthalerhof“ nebenan echte bayerische Schmankerl gegessen, wie zum Beispiel das „Urthaler Hauspfandl” oder den „Ofenfrischen Schweinsbraten”. Wenn einem so viel Gutes wird beschert – das ist schon einen Bericht auf Oberland.de wert!




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