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Interreligiöses Symposium im Domicilium, Weyarn

Interreligiöses Symposium im Domicilium, Weyarn

Glaube, Religion und Sterben

Am Wochenende vom 25./26.2  2017 veranstaltet die Palliativ-Spirituelle Akademie des gemeinnützigen Vereins Stiftung Domicilium in Weyarn, Holzkirchenerstr. 3 ein Symposium, zu dem Interessierte herzlich eingeladen sind. Die Umgangsweisen verschiedener Kulturen mit dem Mysterium Tod kennenzulernen, kann eine neue, offene und tolerante Form des Miteinanders entstehen lassen.

Das Symposium wird mit grundlegenden Ausführungen des evangelischen Theologen und Religionswissenschaftlers Prof. Dr. Michael von Brück und des katholischen Seelsorgers der Pfarrgemeinde Weyarn, Pater Stefan Havlik, der auch Gäste der Domicilium Hospiz-Gemeinschaft seelsorgerisch begleitet, eröffnet. Dann erfahren die Teilnehmer von der im Landkreis Miesbach aufgewachsenen Gönül Yerli, Religionspädagogin und Vizedirektorin der Islamischen Gemeinde Penzberg, wie im Islam mit dem Thema Leben und Sterben umgegangen wird. Außerdem stehen buddhistische Sichtweisen und das „Tibetische Buch vom Leben und Sterben“ im Fokus. Am Sonntagvormittag führt ein Vertreter der israelitischen Kultusgemeinde München durch die jüdische Tradition.

Ein abschließendes Podiumsgespräch der Referenten führt zur Entdeckung der vielfältigen Wege und Gemeinsamkeiten der Religionen im Umgang mit Leben und Sterben.

Pater Stefan Havlik hat im Vorfeld seine Sichtweise auf die Themen des Symposiums dargestellt:

Welche Bedeutung hat „Interreligiösität“ in der heutigen Zeit?
Wir leben in einer Welt, in der es viel Begegnung gibt – und leider wird dabei allzu oft mit der Religion Politik gemacht. Daher ist es wichtig, das gegenseitige Verständnis der Religionen füreinander zu fördern.

Wie zeigt sich ein kultursensibler Umgang mit Sterben und Tod aus Ihrer Sicht?

Was ist das für ein Mensch, der da stirbt – und wie ist seine Umgebung? – Diese Fragen sind zu stellen. Wenn Jemand sagt „Ich habe als Christ gelebt und möchte als Christ sterben“, so ist es die Pflicht der Kirche, ihm dies zu ermöglichen. Der Mensch sollte gerade in seiner letzten Phase die Möglichkeit haben, ehrlichen Herzens in seinem Glauben den Weg gehen zu können, der ihm da auferlegt ist.

Was sind Ihre persönlichen Erfahrungen mit Sterberitualen?
In dieser unübersichtlich und kompliziert gewordenen Welt geben Rituale in besonderer Weise Halt – der Sterbende darf sich aufgehoben fühlen in seinem vertrauten Glauben und die ihn Begleitenden finden ebenso Halt und Ausrichtung. Wenn eine Familie am Sterbebett etwa miteinander „Segne Du, Maria“ singt, dann ist das oft sehr emotional – und gerade deshalb so wichtig.

Inwiefern gibt es Unterschiede kultureller Art bei den letzten Wünschen bzw. bei Sterberitualen?
Ein Sterbeprozess ist auch spirituell immer eine Art Fazit eines Lebens: Glaube und Religion – etwa als Gottesbeziehung – ist nicht nach Belieben an- oder abschaltbar. Ich plädiere sehr dafür, dem Menschen gerade in seinen letzten Tagen und Stunden eine spirituelle Heimat zu ermöglichen, ohne ihm etwas aufzuzwingen.

Was dürfen die Besucher des Symposiums von diesem Wochenende erwarten?
Sicherlich ein Erfahren von Sterberitualen und Vorstellungen des Todes und dem Leben danach, die Ihnen nahe – und von solchen, die ihnen fern sind. Die Beschäftigung, auch mit dem zunächst sehr Fremden, weitet unseren Horizont und das ist wünschenswert.

Anmeldung an meditationshaus@remove-this.domicilium-weyarn.de  Tel. 08020 9048-0.

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