Flugplatzfest 2025 in Königsdorf
Faszinierendes Himmelsspektakel
Von Peter Herrmann
Königsdorf, 8.9.2025 – Zwei Tage lang war auf dem Gelände des Segelflugzentrums viel geboten: Atemberaubende Kunstflüge, Musik, Feuerwerk und ein buntes Familienprogramm begeisterten insgesamt über 10 000 Besucher.
Optimale Sichtverhältnisse
Ein azurblauer und nahezu wolkenfreier Himmel lockte schon am Samstagvormittag viele Neugierige auf den Flugplatz im Ortsteil Wiesen. Schließlich galt es, sich rechtzeitig ein Ticket für einen Segel- oder Motorflug zu sichern. Das gut aufgelegte Moderatorenduo Michael Watzke und Gunther Lang versprach eine Fernsicht bis in die italienischen Alpen und ideale Flugbedingungen, die auch Profipiloten mit spektakulären Showeinlagen zu nutzen wussten.
„Es gibt keinen Ort, an dem man dieses Wochenende besser verbringen kann“, schwärmte Watzke. Der Regen vom Vortag hatte die Luft gereinigt und die Sichtverhältnisse verbessert. Zudem begünstige ein leichter Aufwind – die sogenannte Thermik – die zahlreichen Starts auf der Landebahn. Auf Bierbänken und anderen Sitzmöglichkeiten ließen sich die Vorführungen entspannt genießen. Kaffee und Kuchen, gefüllte Waffeln, Grillspezialitäten, Käse, Pommes, vegetarische Burger sowie kühle Getränke fanden reißenden Absatz.
Loopings mit Rauchspuren
Der mehrfache Deutsche Meister Markus Feyerabend war am Samstag einer der ersten Piloten, die Loopings drehten und Rauchspuren am Himmel hinterließen. Dabei musste Feyerabend auch extreme körperliche Belastungen aushalten. „Auf ihn wirken starke Gravitationskräfte ein“, erklärte Kommentator Watzke. Ähnlich erging es Wolfgang Schieck, der bei der letztjährigen Segelkunstflugweltmeisterschaft in Oschatz (Sachsen) mit der deutschen Mannschaft die Goldmedaille gewann und nun in Königsdorf erneut sein Können unter Beweis stellte. „Da kommt es vor allem auf Energiemanagement an: Man darf es weder zu schnell noch zu langsam angehen“, berichtete er. Ähnlich viel Applaus erhielten der Nürnberger Andreas Kreil, der mit einem blau-gelben Boeing-Stearman-Doppeldecker unterwegs war, und der österreichische Profilpilot Markus Lewandowski. In diesem prominenten Aufgebot fehlte einzig der Königsdorfer Publikumsliebling Sascha Odermann.
Anders als im Vorjahr war es ihm diesmal nicht vergönnt, mit seiner Mü 30 „Schlacro“ ein großes Herz in den Himmel zu zeichnen. Ein noch nicht behobener technischer Defekt der Maschine machte einen Start unmöglich. Um auf ein leistungsstärkeres und umweltfreundlicheres Triebwerk umzusteigen, riefen die Studenten der „Akaflieg München“ während des Flugplatzfestes zu einer Spendenaktion auf: Ein an der lädierten Schlacro befestigter QR-Code führte zu einer Website, die den drei großzügigsten Spendern Freiflüge verspricht. Noch schneller ließ sich dieses Erlebnis freilich mit einem Gewinnlos der Tombola realisieren. Vorführungen mit kleinen Modellfliegern, Informationsangebote der Feuerwehr sowie ein Papierfliegerbastelwettbewerb machten das Tagesprogramm auch für junge Besucher attraktiv.
Für akustische und optische Höhepunkte sorgten am Samstagabend die Rockband Bonny Tones und ein Feuerwerk mit synchroner Begleitmusik. Einigen Besuchern gefiel das Ambiente des Flugplatzfestes so gut, dass sie am Sonntag auch den Frühschoppen der Musikkapelle Königsdorf im Biergarten und weitere Vorführungen genossen. Dank der Mithilfe von rund 150 ehrenamtlichen Helfern, die unter anderem die Ein- und Ausfahrt an den Parkplätzen regelten und sich an vielen Ständen engagierten, blieb organisatorisch nichts dem Zufall überlassen.
Fotos: Peter Herrmann









