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Reitergruppe Rosenheim im Ambacher Erholungsgebiet

Hoch zu Ross

Von Benjamin Engel

Münsing, 22.7.2019 – Für die Badegäste im Ambacher Erholungsgelände ist es ein ungewohnter Anblick: Neugierig blicken sie zu Uwe Meixner und Christian Stöhr auf. Der Polizeihauptkommissar und der Polizeioberkommissar sind erstmals im weitläufigen Areal am Ostufer des Starnberger Sees hoch zu Ross unterwegs. So ist ihnen die Aufmerksamkeit der Erholungssuchenden gewiss.

Diesen Effekt wollen die Polizisten der Reitergruppe der Operativen Ergänzungsdienste aus Rosenheim nutzen. Wie die beiden schildern, kämen sie mit den Leuten viel schneller ins Gespräch, wenn sie mit dem Pferd ausritten. Das funktioniert unter den Badegästen auch sofort. Weil Meixners Pferd Vulkan – mit seinen 21 Jahren übrigens das dienstälteste Polizeipferd in Oberbayern – die Zunge heraushängen lässt, fragt ein älteres Paar, ob das Tier Durst habe. Polizeihauptkommissar Meixner kann beruhigen. „Das ist nur seine Angewohnheit“, entgegnet er. Solche Begegnungen mag Meixner. „Das ist gelebte Bürgernähe“, sagt er. Die Distanz zu den Menschen werde auf dem Pferd viel kleiner.

Im Ambacher Erholungsgelände freut sich der Leiter der Wolfratshauser Polizeiinspektion, Andreas Czerweny, dass ihn die Kollegen zu Pferd unterstützen. Erstmals ist es ihm gelungen, Mitglieder der Reitergruppe aus Rosenheim dorthin zu bringen. Über die Tiere hätten sie einfach eine andere Präsenz, sagt er. Im Erholungsgelände kontrolliere die Polizei unregelmäßig. Es sei zwar kein Kriminalitätsschwerpunkt. Doch dort träfen viele aufeinander. Die Polizisten achteten darauf, dass Radfahrer nicht zu schnell unterwegs seien oder Hunde angeleint seien. Czerweny warnt auch vor den Kleingrills, die viele Badegäste mitbrächten. In der Sommerhitze zündeten die Leute die Geräte abseits der Feuerstellen im Schatten unter den Bäumen an. Dort sei es aber besonders trocken, sagt der Wolfratshauser Polizei-Chef. „Denen ist gar nicht bewusst, wie schnell etwas brennen kann.“

Reitergruppe auch auf Großveranstaltungen

Wie Polizeioberkommissar Stöhr auf Cappuccino berichtet, reagierten die Menschen zu 98 Prozent positiv, wenn sie mit dem Pferd ausritten. Die in Sindlhausen im Landkreis Rosenheim stationierte Reitergruppe mit sechs Kollegen und fünf Pferden ist auch bei Großveranstaltungen wie Fußballspielen oder Demonstrationen im Einsatz. „Da müssen die Tiere schon ein bisschen was wegstecken“, sagt Meixner.

Umso mehr wünscht sich Czerweny, dass sich jeder bewusst machen solle, in was für einer schönen Gegend die Menschen vor Ort leben und arbeiten dürften. Das sei ein „Geschenk“, sagt er. An die Anwohner appelliert er, nicht nur über die Erholungssuchenden aus der Stadt zu klagen. „Wir müssen alle verstehen, dass wir zusammenrücken müssen“, sagt er. Auf diese Weise könnten sich auch interessante Gespräche entwickeln.

Fotos: Benajmin Engel


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