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Von Peter Herrmann

Geretsried, 14.9.2022 – Karotten, Sellerie, Kartoffeln und Lauch gehören zu den gesunden Zutaten des Jahreszeitenbrots, das die Solidargemeinschaft Oberland gemeinsam mit den Tölzer-Land-Bäckern im September und Oktober anbietet.

Verwertung von „krummem" Gemüse

Beim Brotanstich in der Schmid-Bäck‘-Zentrale an der Schlesischen Straße legte die Vorsitzende der Solidargemeinschaft Oberland Adriane Schua ein paar Karotten, Sellerie, Kartoffeln und Lauch auf den Tisch. „Wir wollen dieses gerettete krumme Bio-Gemüse sinnvoll verwerten statt es wegzuwerfen“, erklärte sie. Die fünf Handwerksbäcker Michael Detter, Josef Eberl, Anton Lugauer, Ludwig Schmid und Konrad Specker verwendeten diese Zutaten, um sie fein gewürfelt mit Sauerteig zu vermengen und das mittlerweile achte Jahreszeitenbrot zu backen.

Nachhaltige Stärkung regionaler Strukturen

Die Grundlage für das Brot liefern das „Unser Land“-Mehl, Wasser und Hefe. Das Getreide wächst auf regionalen Äckern. „Gerade in diesen schwierigen Zeiten ist es wichtig, diese  nachhaltigen Strukturen zu erhalten“, betonte Schua. Sie erinnerte daran, dass ein regionaler Wirtschaftskreislauf nur in einer aktiven Gesellschaft funktionieren kann. Der Motor dieses Kreislaufs sind dezentrale Strukturen, die nicht nur für kurze Wege und weniger Verkehrsströme sorgen, sondern gleichzeitig auch die biologische Artenvielfalt  fördern und dadurch aktiv zum Klimaschutz beitragen. Dabei schützen dezentrale Strukturen und kurze Wege nicht nur das Klima, sie verbessern auch die Lebensbedingungen der  Menschen in der Region. Mit einer wohnortnahen Versorgung fördern sie mehr soziales Miteinander und schaffen Bleibeperspektiven. Der Tölzer Handwerksbäcker Michael Detter sieht  das genauso. „Wir stärken die Wirtschaftskreisläufe in der Region und können uns selbst ernähren“, stellte er fest. Ludwig Schmid und Anton Lugauer verwiesen auf die  steigenden Rohstoff- und Energiekosten, die dank des bestehenden Solidargedankens kompensiert werden können. „Wir müssen die Rohstoffpreiserhöhungen an den Kunden weitergeben,  sonst gehen bei uns schon im nächsten Jahr die Lichter aus“, bedauert Lugauer. Schmid zeigte sich erleichtert, dass er schon vor dem Ausbruch des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine einen langfristigen Vertrag mit einem regionalen Energielieferanten abgeschlossen hat und sich noch auf eine Preisbindung verlassen kann. Herzstück des „Gemüseretters“ ist der mit Roggenmehl zubereitete Natursauerteig. Obwohl allen beteiligten Bäckern das gleiche Rezept vorlag, schmeckt jedes einzelne Brot anders. Probieren Sie's aus!

Wo kann man das kaufen?

Der „Gemüseretter“ ist im September und Oktober in allen Filialen der Bäckereien Schmid-Bäck', Detter, Lugauer, Eberl sowie beim Speckerbäck erhältlich.

Links

www.unserland.info und www.toelzerland.com


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