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Geretsried: Im Gespräch mit Hülya von Poswik

DADA-Studio am Neuen Platz schließt

Von Andrea Weber

Geretsried, 08.12.2025 – Nach nur gut einem Jahr schließt überraschend das DADA-Studio für Kunst und Yoga von Hülya von Poswik am Neuen Platz. Die studierte Künstlerin und Designerin aus Geretsried gibt ihren Traum von einem Ort auf, an dem Kinder spielerisch Kreativität lernten und Erwachsene künstlerisch arbeiten konnten. Doch ein Ende ist auch ein Neuanfang. 

Frau von Poswik, warum geben Sie Ihr DADA-Studio am Neuen Platz auf?

Das Projekt war erfolgreich. Die Teilnehmerzahl hat sich, seit ich mit meinem ersten Atelier am Dieselweg in Geretsried 2021 begonnen habe, vervierfacht. Allerdings haben mir die unregelmäßigen Einnahmen sehr zu schaffen gemacht – ein Monat lief es gut, ein anderes schlecht. Ich musste alles alleine organisieren vom Putzen, über Werbung bis zum Durchführen der Workshops. Öffentliche finanzielle Unterstützung oder Sponsorengelder bekommt man als Privatperson nicht. 

Es war ein Herzensprojekt für Sie!

Ja, denn meine Philosophie ist es flexibel auf die Teilnehmer eingehen zu können, vom Kleinkind bis zum Erwachsenen. Ich habe Tagesbetreuung angeboten mit vielen kreativen Aktivitäten. Neonmalen, mit Farben die leuchten oder mit Ton arbeiten, und klassische Malerei. Wir haben viel ausprobiert. Auch Yoga für Kinder und Erwachsene. Ich habe Geburtstagsfeiern als künstlerische Events organisiert. Es ist traurig, denn einen kreativen Indoor-Ort, wie diesen, gibt es nicht mehr. Viele sagen zu mir: „Wo gehen wir jetzt hin?“ 

Die Kunst ist Ihr Beruf. Wie geht es nun für Sie weiter? 

Ich habe auch Industrie-Design studiert. Ich möchte mich künftig den Themen „Experience Design“ (visuelles Design digitaler Medien) sowie dem „Spatial Design“ widmen, also der Gestaltung von Räumen. Dabei geht es nicht um traditionelle Innenarchitektur. Ich möchte Gesamtkonzepte entwickeln, die Funktionalität und emotionales Erlebnis verbinden.  

Also keine Kunstkurse mehr?

Natürlich gebe ich weiterhin Kurse bei der VHS. Ich hatte keine Zeit mehr für meine eigene Kreativität und Malerei. Das ist so, als wenn Du weißt wie man spricht, aber Du redest nicht. Die Malerei ist meine Leidenschaft. Ich möchte künftig wieder mehr Zeit haben meine eigene Kunst zu machen.  

Fotos: Hülya von Poswik


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