
Für Überraschungen gut
von Andrea Weber
Die Waldramer Tanzlmusiker sind stolz auf ihre unverfälschte Bayerische Musik, mit der sie durchaus für Überraschungen sorgen können, wie im Oktober 2012, als Uli Hoeneß nach Wolfratshausen kam. Die dazugehörige Sängerformation ist am 22. Dezember 2012 in Degerndorf und am 23. Dezember in Waldram zu hören. Oberland.de hat sich mit ihnen getroffen, um über ihren musikalischen Werdegang zu berichten.
Wolfratshausen, 13.12.2012 – Regelmäßig trifft sich die „Waldramer Tanzlmusi“ in der Chef-Etage des Wolfratshauser Familienunternehmens brumaba, um zwischen Prototypen von OP-Stühlen und -Tischen ihre Landler, Boarischen und Polkas zu üben. Dort entstand auch der satirische Reim auf Uli Hoeneß, den Benedikt Brustmann, Klarinettist der Volksmusikgruppe und Geschäftsführer von brumaba, auf das Lied „Veronika, der Lenz ist da“ dichtete. Die Waldramer Musiker, die den Auftritt des FC Bayern-Präsidenten auf der UWW-Veranstaltung (Unternehmervereinigung Wirtschaftsraum Wolfratshausen) im Oktober diesen Jahres musikalisch begleiteten, überraschten am Ende mit ihrem musikalischen Spott nicht nur den prominenten Gast in der ausverkauften Loisachhalle. „Ach lieber Uli, im Fußballspielen warst du groß, machst heut‘ mit Rostbratwürstel Moos – dein volles Haar, das war einmal … ach lieber Uli, du alter Mann, gehst auch schon an die 70 ran.“ Der Ex-Fußballstar nahm die Anspielung sportlich und servierte den jungen Musikern eigenhändig ein paar Würstel nach dem Auftritt.
Die „Waldramer Tanzlmusi“ gibt es schon in der zweiten Generation
Die „Waldramer Tanzlmusi“, in der heutigen Besetzung aus Klarinettist Benedikt Brustmann (35 Jahre), seinen Brüdern Sebastian (28 Jahre) am Flügelhorn und Tobias (33 Jahre) am Kontrabass sowie den Freunden Hannes Bolzmacher (27 Jahre, Klarinette) und Ruppert Gantner (29 Jahre, Akkordeonist), gibt es schon in der zweiten Generation. Will man wissen, wie es zu dieser Volksmusikgruppe kam, nimmt Benedikt sicherheitshalber Block und Bleistift zur Hand – „sonst verstehst du ned, wer bei uns ois Musik macht“, sagt er und zeichnet einen grafischen Familien-Stammbaum aus Kreisen, Waagerechten und gestrichelte Querbalken – „für die Weitschichtigeren“ – auf. Daraus ergibt sich, dass der Vater Herbert Brustmann vor über 40 Jahren mit seinem Bruder Josef Brustmann (heute ein bekannter Kabarettist) die Waldramer Tanzlmusiker und die Waldramer Sänger gegründet hat. Und die Mutter Ursula singt mit ihren Schwestern bis heute als Waldramer Sängerinnen. Die Liebe zur traditionellen Volksmusik bekamen die Brustmannsöhne quasi mit der Muttermilch mit.
Schon im Jugendalter traten die Waldramer Tanzlmusiker auf und wurden zuerst von Josef Brustmann begleitet, später und bis vor zwei Jahren vom Volksmusiker Heini Zapf als Mentor unterstützt. Der Erfolg blieb nicht aus: Drei Mal waren sie zu Gast im Bayerischen Fernsehen. Seit 2010 spielen sie Traditionsstücke wie den „Sautanz“, das „Hirtamadl“ oder den Boarischen vom „Rehragout“ im Herzkasperlzelt auf der Traditions-Wiesn. Zudem treten die Waldramer regelmäßig im Hofbräuhaus auf und fühlen sich ein stückweit mitverantwortlich, dass sich dort ein Wandel zeigt, weg von der volkstümlichen Verdummungsmusik für Touristen, hin zur traditionellen bayrischen Volksmusik. „Inzwischen sind Stimmungsmacher, wie der „Anton aus Tirol“ dort strengstens verboten“, weiß Benedikt Brustmann. Die Waldramer Tanzlmusiker sind jedenfalls stolz auf ihre unverfälschte Bayerische Musik, mit der sie durchaus auch für Überraschungen sorgen können, wie damals im Oktober, als Uli Hoeneß nach Wolfratshausen kam.
Am 22.12. in Degerndorf und am 23. Dezember in Waldram zu hören
Die Waldramer Sänger mit Dominic Feichtner, Tobias, Benedikt und Sebastian Brustmann sind am 22. Dezember auf dem Bayrischen Adventsingen in der kath. Kirche in Degerndorf, Beginn um 19 Uhr, und am 23. Dezember in der kath. Kirche in Waldram Beginn 17.00 Uhr zu hören.
Fotos: Waldramer Tanzlmusiker






