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E-Mountainbike-Tipp: Um den Kochelsee herum – auf den Herzogstand hinauf

Freier Blick auf den Kochelsee und ins Oberland

Von Andrea Weber

Testfazit: Anspruchsvolle MTB oder E-MTB-Tour. Fordert Ausdauer, Kondition und geübte Fahrtechnik. Herrliche Runde um den Kochelsee. Von Kochel in Richtung Schlehdorf und bald darauf fernab der Hauptstraßen ums südliche Ufer des Kochelsees geht’s auf ruhigen geteerten Wegen mit schönen Blicken auf den Herzogstand zu. Gut fahrbarer Forstweg bergauf zum Wegekreuz am Beginn des Herzogstand-Bergweg. Dann kommt jedoch die Herausforderung: Permanent geht es steil bergauf, bis zu 23 Prozent Steigung an einem kurzen Teilstück. Keine Erholungsphase, keine Verschnaufpause. Vom Herzogstandhaus ist als i-Tüpferl noch der Anstieg zu Fuß auf den Gipfel möglich.

Ausgangspunkt

Unsere Tour beginnt im Ort Kochel am See. Parkmöglichkeiten gibt es am Bahnhof. Achtung: Teils sind diese mit Zeitbeschränkung, teils ohne. Von dort starten wir unsere Rundtour.

Dauer

Die Tour umfasst eine Wegstrecke 31,7 Kilometer und 1100 Höhenmeter. Es geht von Kochel am See um den hinteren Teil des Sees herum, mit Aufstieg bis zum Herzogstandhaus und über die Kesselbergstraße zurück. Mit kurzen Verschnaufpausen und kleiner Brotzeit am Wegesrand dauert die MTB-Tour knapp vier Stunden.

Tourbeschreibung

(Diese Beschreibung ist nur ein Touren-Tipp und nicht detailgetreu! Bitte verwendet die einschlägigen Touren-Apps oder GPS-Karten!)

Wir starten vom Parkplatz am Bahnhof und fahren aus dem Ort Kochel Richtung Schlehdorf. Zuerst verläuft der Radweg direkt an der Bundesstraße. Nach 4,6 KM verlassen wir in Kreuzbichl den Radweg und biegen am Ortsbeginn in die Seestraße ein. Wir fahren ein Stück am See entlang bis die asphaltierte Nebenstraße zur Forststraße wird und direkt auf den Herzogstand hinführt. Wir folgen den Weg gemütlich durch Felder und Wiesen. Der Anstieg beginnt im frischen Hangwald. Im Hochsommer herrlich schattig geht es nun allmählich immer steiler bergauf. Die Steigung ist auch ohne E-Antrieb gut zu meistern. Das letzte Stück bis zum Einstieg in den Herzogstand-Berweg allerdings wird knackig steil. Ein paar Meter darf man hier auch gerne das Rad schieben. Nach 13 Kilometern vom Startpunkt sind wir nun am Beginn unserer Gipfeltour zum Herzogstandhaus. Diese Tour fordert allerdings erheblich Kraft, Ausdauer und Fahrkönnen. Denn es geht permanent in zweistelligen Prozenten nach oben. An einem Teilstück wird es gar 23 Prozent steil. Wer auf gemäßigte Steigung zur Erholung wartet, wartet vergeblich. Bei dieser Tour gehört die Einstellung dazu, sich schinden zu wollen und Serpentine für Serpentine sich bis zum weitläufigen Wiesenkessel hochzuschrauben, Tritt für Tritt. Von hier aus ist rechterhand des Wegs ein wunderbarer Ausblick auf den Kochelsee und ins Oberland hinaus.

Man sollte diese Tour allerdings nur unter der Woche und möglichst nicht in Ferienzeiten planen. An den Wochenenden ist viel los. Leider ist auch das Herzogstandhaus sehr frequentiert, denn vom Walchensee kommen die Bergwanderer mit der Bahn hier hinauf, um bis zum Gipfelkreuz zu wandern. Wir haben unser Ziel erreicht und entscheiden uns, die eigene Brotzeit im Rucksack am herrlichen Ausblickpunkt zu genießen. Danach geht’s nur noch bergab. Vorsicht bei dem Teilstück mit 23 Prozent, der Schotter ist weich und der Weg wirklich richtig steil bergab. Wer sich unsicher ist, sollte besser absteigen und schieben. Besonders die schweren E-Bikes schieben abwärts an bei diesem Gefälle!

Wir folgen dem Forstweg bis zur Kesselbergstraße. Von dort geht’s linker Hand zurück zum Kochelsee. Wir genießen die Abfahrt bei wenig Verkehr unter der Woche. Auch hier gilt: Nicht am Wochenende mit dem Rad auf der verkehrsreichen Kesselbergstraße fahren, die seit Jahrzehnten durch Motorrad-Unglücke immer wieder in die Schlagzeilen gerät. Hier kann man alternativ auf die alte Kesselbergstraße ausweichen, die ein paar Meter ab Einstieg linkerhand von der Hauptstraße abzweigt. Aber auch die ist steil und steinig. Also aufpassen bei bis zu 18 Prozent Gefälle. Unsere letzte Etappe führt schließlich auf der Straße direkt am Kochelsee zurück bis zum Ausgangspunkt. Wir passieren das Franz-Marc-Museum. Wer noch Lust hat, kann die berühmten Meisterwerke der Blauen Reiter bewundern.  
Die Tour ist geeignet für E-Mountainbikes, MTBs.

Einkehrmöglichkeiten

Im Herzogstandhaus bzw. Brotzeit vom Kiosk am Herzogstandhaus. Einkehrmöglichkeiten nach Tourende gibt es auch in Kochel am See.

Fotos: Andrea Weber


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