Das Magazin für das Bayerische Oberland
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OBERGUTE RADTOUREN-TESTS – ENG

Mit dem Bike in die Eng

Testfazit: Dreißig Kilometer sanft aber stetig auf Asphalt oder streckenweise die Möglichkeit parallel dazu auf Schotter bergauf treten und die beeindruckenden Gipfeln des Karwendels an einem vorbei ziehen lassen. Dafür wird der Rückweg auf gleicher Strecke zum puren Geschwindigkeitsgenuss ohne Kraftaufwand. Eine Familien-Biketour mit unscheinbaren und doch knackigen Höhenmetern, die in die Waden gehen.

Ausgangspunkt

Parkplatz Vorderriß

Dauer

Die Tour dauert bei 50 Kilometer Wegstrecke rund drei Stunden reine Fahrtzeit. Man muss auf dem Hinweg mit einer permanenten leichten Steigung bergauf rechnen, die zwar kaum wahrnehmbar ist, dennoch stetig in den Oberschenkeln zieht. Die Tour hat insgesamt knapp 500 Höhenmeter.

Wegbeschreibung

In der Eng stehen die ältesten Bergahornbäume Europas, die bis zu 600 Jahre alt sind. In dieser wild-romantischen Region entspringen 340 Quellen, wachsen 1305 Pflanzenarten und leben 2035 Tierarten. Die Eng – das Tal, das zwischen Fall am Sylvensteinspeicher und der Mautstraße nach Wallgau/Krün links in südlicher Richtung abzweigt – ist zu jeder Jahreszeit eine Naturschönheit und immer einen Besuch wert.

Das macht uns neugierig, deshalb machen wir uns mit den Mountainbikes auf den Weg. Von Vorderriß bis zum Talende sind es gut 25 Kilometer sanft bergauf. Jeder Pedaltritt strengt uns Wochenendsportler an, doch bei aller Mühe wissen wir, der Rückweg bergab wird ein purer Geschwindigkeitsgenuss. Zugegeben, wir sind an einem Frühsommerwochenende nicht allein auf der asphaltierten Mautstraße, die für PKWs und Motorräder ab Hinterriß kostenpflichtig ist.

Wir genießen die Wegstrecke am himmelblauen Rißbach entlang, der uns die ganze Zeit entgegen fließt, und den felsigen Bergmassiven um uns herum. Es sind die über 2000 Meter hohen Gipfeln des Scharfreiters, der Mondscheinspitze, des Bettlerkars und des Gamsjochs.

Im  „große Ahornboden“ stehen Zeitzeugen aus der Vergangenheit

Zwischendurch gibt es immer wieder gemütliche Einkehrmöglichkeiten in kleinen Almwirtschaften. Und wer doch weg will vom Straßenverkehr, kann streckenweise parallel auf dem anderen Flussufer auf der Forststraße fahren, auf der im Winter die Langlaufloipe entlang führt. Die Zufahrten sind gut ausgeschildert. Wir haben den größten Teil der Wegstrecke geschafft und machen auf einer Anhöhe eine Verschnaufpause, bevor wir die letzte Etappe bis zum Ziel angreifen. Vor uns liegt der „Großen Ahornboden“, für den die Eng berühmt ist. Einzeln stehen dort die knorrigen Bergahornbäume auf dem Wiesengrund, wie lebende Zeitzeugen aus der Vergangenheit. Jetzt im Frühsommer ist ihr Laub saftig grün, im Herbst färbt es sich spektakulär bunt. Das Tal hat noch eine Besonderheit: Es gehört zu Österreich und ist nur von Bayern aus erreichbar. Der Alpenpark Karwendel ist mit einer Fläche von 727 Quadratkilometer das größte Tiroler Naturschutzgebiet. Das Karwendelgebirge verfügt durch seine topografischen Gegebenheiten über einen natürlichen Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten. Wir freuen uns, denn wir haben mit reiner Muskelkraft das Talende erreicht. Nach einer guten Brotzeit auf den Eng-Almen, geht es den gleichen Weg bergab im Geschwindigkeitsrausch und ohne Anstrengung durch die grandiose Natur zurück zum Ausgangspunkt Vorderriß. 

Verpflegung

Einkehrmöglichkeiten in kleinen Almwirtschaften.

Weitere Informationen

www.karwendel-urlaub.de

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