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Wandertour

Das Gögerl bei Weilheim

von Christoph Ulrich

Testfazit: Ob ein kurzer Abendspaziergang oder eine mehrstündige Wanderung über die Moränenhügel im Osten Weilheims – das Gögerl hat viele Gesichter und birgt tolle Geheimnisse.

Ausgangspunkt

Der Wanderparkplatz unterhalb der „Waldgaststätte“ eignet sich wunderbar als Ausgangspunkt für mehrere Wander-Varianten.

Dauer


Je nachdem, für welche Variante man sich entscheidet, kann ein Gögerl-Spaziergang eine gute Stunde oder mehrere Stunden dauern. Für dieses Beispiel sei etwas weniger als eine Stunde eingeplant.

Wegbeschreibung

Eine Wander-Tafel zeigt auf den ersten Blick, dass das Gögerl bei Weilheim ein regelrechtes Wanderparadies ist. Vom kurzen Spaziergang bis zur mehrstündigen Wanderung ist hier alles drin. Doch egal, wofür die Entscheidung fällt: Die ersten Meter führen immer steil Bergauf.

Der Höhenrücken, der Weilheim im Osten wie ein Wall umgiebt, war schon sehr früh besiedelt. Das beweist ein Stein, der an eine Klause erinnert, die auf den nördlichsten Plateau gestanden hat und bei dem an der erste „Stich“ geschafft ist. Durch einen schönen Mischwald führt der Weg auf dem Plateau in Richtung eines Wasserschutzgebietes. Von hier oben aus beziehen die Weilheimer ihr Trinkwasser, das aus zahlreichen Quellen in umzäunte Reservoirs gepumpt wird.

Ein paar Meter weiter führt der Weg aus dem Wald heraus und läuft am Waldrand entlang. Von hier aus lässt sich ein schöner Blick auf Weilheim erhaschen, vor allem auf die östlichen Siedlungen und die drei markanten Kirchtürme: den zwiebelhaubigen der Stadtpfarrkirche Mariae Himmelfahrt, den spitzen der Stadtpfarrkirche St. Pölten und den noch spitzer aufragenden der evangelischen Apostelkirche. Gelegentlich ist es vernünftig, an dieser Stelle den Kopf einzuziehen; der weithin bekannte Weilheimer Disc-Golf-Kurs kreuzt hier den Spazierweg. Bald kommt der erste Korb in Sicht.

Beim Disc-Golf verfolgen die Sportler das gleiche Prinzip wie beim Golf. Von einem Abwurf aus muss ein Kurs zu einem Eisenkorb geworfen werden. Je weniger Versuche es braucht, bis die bunten Scheiben im Kettengeflecht zappeln, desto besser ist es. Die ortsansässigen „Bavarian Airhawks“ haben schon so manches Turnier ausgerichtet und genießen in der Szene einen hervorragenden Ruf – auch als Sportler. Sogar der BR war schon am Gögerl und hat über die Scheibengolfer berichtet, deren Mitglieder sich aus allen Altersklassen und Schichten rekrutiert. Man braucht jedoch kein Mitglied sein, um den Kurs nutzen zu dürfen – entsprechend spaßig ist es, beim Spaziergang vielleicht eine Frisbee mitzunehmen. Auf der höchsten Erhebung des Rückens thront ein Kreuz, das laut Inschrift an einem 14. September aufgestellt wurde.

Die vielen Ruhebänke zeigen's deutlich: Dieses ist die schönste Stelle des kleinen Rundwegs: Sie offenbart einen sagenhaften Westblick, direkt auf den Hohen Peißenberg. Seine charakteristische Silhouette mit der Wallfahrtskirche und dem Sendeturm auf seinem Rücken liegt direkt gegenüber. Zu seiner linken tut sich an klaren Tagen ein schönes Bergpanorama auf, von den zackigen Gipfeln der Allgäuer Alpen über das Ammergauer Gebirge bis zur Zugspitze. Ein dunkelgründer Fichtenwald versperrt den Blick von dort an; der Butterberg, wie die nächste Erhebung hinter dem Gögerl heißt, übertrifft diesen Punkt um ein paar Höhenmeter.

Man könnte nun der Teerstraße folgen und käme entweder über einen Wiesenweg oder über den Gögerl-Sportplatz zurück zum Parkplatz. Wir folgen der Straße jedoch nur ein paar Meter, nämlich so lange, bis links in den Wald ein Weg hineinführt. Auf ihm schneidet man sozusamgen quer durch den Berg und gelangt über einen Forstweg an die Ostflanke. Von dort aus könnte der ambitioniertere Wanderer Richtung Marnbach gelangen oder auf Höhe Deutenhausen zum Traditionsgasthaus „Stern“ abzweigen. Wir folgen dem kleinen Weg links und gehen erst an einer Fischzucht entlang, und durchqueren später eine Schrebergartensiedlung. An der Sonnwendstraße führt der Weg links zurück zum Gögerlparkplatz.

Verpflegung


Vor allem im Sommer lockt die Waldwirtschaft mit tollen Ausblicken im Biergarten, Brotzeiten und kühlem Bier. Besagte Fischzucht verkauft auch gern an Spaziergänger delikate Saiblinge und Forellen und ansonsten hat Weilheim kulinarisch in der Altstadt einiges zu bieten.

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