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Wandertouren-Tipp - Schönberg

Der stille Bruder im Isarwinkel

Von Benjamin Engel

Testfazit: Wesentlich seltener begangen als das benachbarte Seekarkreuz ist der südlichere Schönberg. Das liegt wohl auch daran, dass es dort keine Einkehrmöglichkeit wie die bewirtschaftete Lenggrieser Hütte gibt. Dafür können die Wanderer am 1620 Meter hohen Schönberg die Stille der Natur umso mehr genießen. Seinen Namen trägt der Gipfel zurecht, auch wenn er manchen wenig markant vorkommen mag. Denn die freie Wiesenkuppe bietet herrliche Tiefblicke ins Isar- und Jachental, hinüber zu den benachbarten Tegernseer Bergen mit den markanten Felszacken von Roß- und Buchstein, dem sattelförmigen Hirschberg, dem Felsklotz des österreichischen Gufferts und des Karwendelgebirges im Süden.

Ausgangspunkt

In Fleck können die Wanderer parken. Im Zentrum des kleinen Ortes südlich von Lenggries zweigt die Straße Hohenreuth ab. Nach den Häusern schlängelt sie sich ein kurzes Stück bis zum Wanderparkplatz am Almbach.

Dauer

Für den Aufstieg über das Maria Eck brauchen die Wanderer etwas mehr als zwei Stunden, insgesamt viereinhalb bis fünf Stunden.

Wegbeschreibung

Im Rücken des Wanderparkplatzes zeigt der Lenggrieser Hausberg Brauneck sein ganzes Panorama. Für den Aufstieg zum Gipfel des Schönbergs wird diesmal der Weg Nr. 624 Richtung Maria Eck, Seekarkreuz und Lenggrieser Hütte gewählt. Nach nur etwa fünf Minuten Gehzeit zweigt der Forstweg nach links von der asphaltierten Straße ab. Wenig später führt der noch fast ebene Weg über eine Lichtung mit plätscherndem Bächlein und Holzhütte. Im Osten ist jetzt schon die freie Gipfelwiese des Schönbergs zu sehen.

Dann mündet der Weg in den Wald. Jetzt heißt es der Beschilderung Richtung Maria Eck nach rechts zu folgen. Langsam geht es steiler empor. Nach etwa einer halben Stunde zweigt auf einer Lichtung ein Pfad zur Großen Tanne auf der Bauernrast ab. Die Zeit für die paar Schritte auf dem Abzweig sollten sich die Wanderer nehmen, auch wenn der Baum nicht mehr so schön frei steht wie auf einer alten Fotografie aus den 1930er Jahren zu sehen. Das Alter dieses Naturdenkmals wird auf mindestens 380 Jahre geschätzt. Umso mächtiger ist der Stamm mit einem Umfang von 5,20 Metern.

Zurück auf dem Hauptweg geht es weiter bergauf. Nach zehnminütigem Anstieg biegen die Wanderer nach links ab und folgen der Beschilderung zum Maria Eck. Der Weg wird rauer und steiniger. Schließlich zweigt nach oben ein schmaler Pfad mit der Alpenvereinskennzeichung 624 ab. Im gilt es zu folgen. Jetzt öffnen sich dem Wanderer schon die ersten Ausblicke ins Tal hinab.

Am gurgelnden Bach geht es durch lichten Wald weiter bergauf, ehe sich nach etwa eineinhalb stündigem Aufstieg die freien Almwiesen öffnen. Über die führt die Tour weiter zum Maria Eck hinauf. Dort gabelt sich der Weg in viele Richtungen. Nach links führt der Pfad zum Seekarkreuz und der Lenggrieser Hütte. Zum Schönberg geht es auf dem oberen Weg nach rechts hinauf. Die Wanderer erklimmen nun eine steilere Passage durch den Wald, die trotzdem problemlos machbar ist. Dann schlängelt sich der Wanderer durch markante Felsformationen weiter hinauf. Die letzten Höhenmeter am Nordgrat lassen nun die Traumaussicht vom Schönberg ahnen. Die markanten Felsdoppelgipfel des Roß- und Buchsteins sind ganz nah im Osten. Vom höchsten Punkt des Schönbergs reicht der Blick nun in alle Richtungen. Auf dem Grasbuckel geht es nun weiter Richtung Osten. Erst dann taucht das Gipfelkreuz auf. Das steht kurioserweise gar nicht am höchsten Punkt des Berges.

Für den Abstieg gibt es nun mehrere Varianten. Entweder geht es genau auf demselben Weg wie beim Anstieg wieder ins Tal. Links vom Gipfelkreuz führt aber auch ein Pfad über die Südflanke bis zur Schönbergalm. Kurz dahinter zweigt vom Forstweg an der Kehre Richtung Norden nach rechts ein Steig hinab Richtung Röhrlmoosalm. Von dort kommen die Wanderer auf asphaltierter Straße wieder zum Ausgangspunkt zurück.

Wer den Schönberg umrunden möchte, kann von der Schönberg- zur Amperlthalalm weiterlaufen. Nach rechts führt der Weg ein kurzes Stück nach oben und dann immer am Hang entlang zum Maria Eck. Auf der Aufstiegsroute geht es von dort ins Tal.

Verpflegung

Am Weg gibt es keine Einkehrmöglichkeit. In Fleck serviert der Landgasthof „Zum Papyrer“ bayerische und asiatische Küche.

Fotos: Benjamin Engel


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