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Wandertour

Rötelstein bei Ohlstadt

von Christoph Ulrich

Testfazit: Mit seinen gerade mal knapp 1400 Meter steht der Rötelstein bei Ohlstadt nicht nur höhenmäßig, sondern fast buchstäblich im Schatten seiner prominenten Nachbarn Heimgarten und Herzogstand. Völlig zu Unrecht. Die schöne Halbtagestour bietet ein relativ schnelles und aussichtsreiches Gipfelerlebnis für Naturliebhaber. Wer meint, dass man Erholungswert mit Höhenmetern, einer Stoppuhr und in Muskelkater messen kann, sollte sich lieber an die prominenten Nachbarberge halten.

Ausgangspunkt

Von München kommend über die A95 Richtung Garmisch-Partenkirchen, führt der Weg über die die Ausfahrt nach Murnau und Kochel. Von dort aus über die Staatsstraße 2062 nach Großweil, immer den Schildern „Freilichtmuseum“ nach. Der Parkplatz der Kreut-Alm ist der Start- und Zielpunkt.

Dauer


Trainierte Bergwanderer packen den kleinen Gipfel in gut eineinhalb Stunden. Wer sich Zeit lässt, rechnet mit zwei Stunden zum Gipfel und eineinhalb retour. Die Tour wird allgemein als „leichte Bergwanderung“ klassifiziert – am Schluss allerdings wartet sie mit einer Stelle auf, die unbedingt Trittsicherheit und festes Schuhwerk erfordert.

Wegbeschreibung

Frühaufsteher belächeln den Rötelstein als „Spätaufsteher-Tour“, versierte Bergsteiger tun in als „Brotzeitberg“ oder „Waldbuckel“ ab. Das schadet aber gar nichts, denn so bleibt der Rötelstein bei Ohlstadt ein Tipp für Genießer. Sollen die Sportler doch den Jochberg bei Kochel, den Heimgarten oder den Herzogstand hinaufhecheln. Für den 1394 Meter hoch gelegenen Gipfel braucht es tatsächlich nur einen halben Tag Zeit – was aber auch ein Vorteil ist. Schließlich ist das Freilichtmuseum „Glentleiten“ nicht weit und so lässt sich die Bergtour mit einer Tour durch die bäuerliche Geschichte im Pfaffenwinkel beschließen. Aber auch ohne „Zusatzprogramm“ ist der kleine Gipfel aller Ehren wert.
Denn wenn man mal oben steht, reicht der Blick bei klarem Wetter über weite Teile des Alpenvorlands, über den Kochelsee, den Staffelsee, den Froschhauser See und den Riegsee – entsprechende Fernsicht vorausgesetzt. Mit ein bisschen Glück lässt sich das Gipfelglück auch allein genießen, auf einem Bankerl unweit des Gipfelkreuzes lässt es sich prima in der Sonne sitzen.

Doch von vorn: Der Beschilderung „Heimgarten/Herzogstand“ und später „Rötelstein“ folgend, geht es eine gute Stunde durch gesunden Bergwald aufwärts. Hin und wieder geben die Nadel- und Laubbäume den Blick auf die Flanken von Heimgarten und Herzogstand frei. Wenn der Weg zu einem Hohlweg wird, heißt's aufpassen; nach einem bewaldeten Kamm kommt der Gipfel-Aufstieg. Für ein Tour dieser Größenordnung hat es dieses letzte Stück in sich: Ungeübte sollten vor allem, wenn der Boden feucht ist, lieber mit den Händen hinlangen, wenn sie die letzten Meter zum Gipfel hinaufgehen. Für Herumgealbere ist hier kein Platz: Erst vor ein paar Jahren sind Bergsteiger auf der Suche nach einem geeigneten Fotomotiv von dort abgestürzt.

Am schönsten ist der Rötelstein, der seinen Namen übrigens von der Färbung seiner hellen Gipfelfelsen in der Morgensonne hat, übrigens im Altweibersommer. Wenn sich die Bäume bereits färben, hält der Bergwald in Verbindung mit der goldenen Herbstsonne ein Farbspiel parat, das man nicht mehr vergessen wird. Wenn dazu noch der Waldboden würzig duftet, ist die Tour auf den Rötelstein ein Erlebnis für alle Sinne, das mit einem Bad im kühlen Kochelsee einen schönen Abschluss finden kann.

Verpflegung


Die Kreut-Alm bietet traditionelle, bayerische Küche und auch der „Starkerer Stadl“ auf dem Gelände der „Glentleiten“ ist sehr zu empfehlen.

Foto: ©Tourist Information Kochel

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