Das Magazin für das Bayerische Oberland

Wandertouren-Tipp: Auf den Schinder

Latschen-Kraxeln und Geröll-Surfen

Von Benjamin Engel

Testfazit: Wer auf den Schinder geht, bewegt sich zwischen Bayern und Tirol, hat eigentlich zwei Gipfel als Zielpunkte. Der österreichische heißt Trausnitzberg, ist jedoch mehr als der österreichische Schinder bekannt. Der zweite ist der bayerische Schinder. Zwischen beiden Gipfel geht es durch ein Loch im Fels – das sogenannte Schindertor – hindurch und das anschließende Kar hinab. Die Tour ist abwechslungsreich, schließt ein wenig Kraxelei und eine kurze Klettereinlage mit ein. Die anspruchsvolleren Passagen entschärfen allerdings Seilsicherungen. Das macht den Schinder zu einem der Klassiker für Bergwanderer im Mangfallgebirge.

Ausgangspunkt

Das Auto lässt sich am Parkplatz Brennerklamm in der Valepp abstellen. Bis dahin geht es auf der Mautstraße von Enterrottach im Tegernseer Tal hinauf zur Sutten und weiter ins Tal, bis fast das Gasthaus Valepp erreicht ist. Die Mautgebühr beträgt sechs Euro.

Dauer

Zweieinhalb Stunden geht es bis auf den Trausnitzberg, den österreichischen Schinder. Nochmal die gleiche Zeit sollten Wanderer für den Abstieg über das Schinderkar ins Tal einplanen. Wer noch auf den bayerischen Schinder will, plant etwa eine halbe Stunde zusätzlich ein.

Wegbeschreibung

(Diese Beschreibung ist nur ein Touren-Tipp und nicht detailgetreu! Bitte verwendet die einschlägigen Touren-Apps oder GPS-Karten!)

Ein kurzes Stück geht es vom Wanderparkplatz linkerhand an der Straße zurück, dann über eine Brücke über den Bach und ein wenig auf einem Forstweg in südlicher Richtung, ehe am Scheitelpunkt der ersten Kehre, der Pfad Richtung der Trausnitzalm abzweigt.

Die Tour führt erst leicht ansteigend gegen Süden weiter. Der Weg lenkt ab in einen Einschnitt, quert den Bach und führt auf der anderen Seite wieder aus dem Einschnitt hinaus. Erneut ist ein Bach zu queren. Ein Stahlseil verleiht Halt, um nicht auf dem Nassen Felsuntergrund auszurutschen. Zweimal wird eine Forststraße erreicht. In südöstlicher Richtung führt der Pfad weiter bis zur Trausnitzalm. Auf der gegenüberliegenden Talseite verdeckt das Bärenbadjoch das dahinter liegende Hintere Sonnwendjoch. Zeit für eine kleine Rast für den, der mag. Weiter geht es linkerhand im trapezförmigen Almgelände unter dem österreichischen Schinder weiter und in Serpentinen auf die Gratkante. Durch die Latschen führt die Tour schließlich zum Gipfel – Panoramablick auf Almen und in felsiges Steilgelände inklusive.

Tritte und Eisenklammern

Durch die Latschen geht es weiter erst einmal bergab und durch eine seilgesicherte Felsrinne. Schließlich quert der Weg zum Sattel oberhalb des Schindertors. Dort hinab geht es seilgesichert bis zum Tor. Ein kurzer Felsabsatz ist nun auf Tritten und Eisenklammern und einer gerade für einen Fußtritt ausreichenden Einkerbung im Stein zu überwinden. Anschließend geht es den Markierungen folgend im Kar hinab. Etwas anstrengend ist das.

Weiter geht die Tour durch gebüschbestandenes Gelände. Als es flacher wird, zweigt rechterhand ein unmarkierter Steig ab, der schließlich in eine Forststraße mündet und zum Ausgangspunkt zurückführt.

Verpflegung

Einkehren lässt sich im Gasthaus Valepp.

Fotos: Benjamin Engel


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