Wandertouren-Tipp: Demmeljoch
Kammwanderung von der Walchenklamm zum Demeljoch
Von Benjamin Engel
Testfazit: Die Kammwanderung von der Walchenklamm bis zum Demeljoch ist zwar eine mit Pausen tagesfüllende Tour. Dafür werden die Wanderer mit schönen Ausblicken auf den Sylvensteinspeicher und die Staumauer, auf die Lerchkogelalmen und den Schafreuter, die Hauptkette des Karwendel sowie ins wilde Hühnersbachtal belohnt. Vis-a-Vis im Osten steht am Gipfel der auch bei Skitourengehern beliebte Juifen. Das ist die landschaftliche Belohnung für das Maß an Kondition, das auf der benötigt wird. Wer das abwechslungsreiche Vorkarwendel liebt, ist auf dieser Wanderung aber genau richtig. Essen und Trinken gilt es allerdings selbst mitzubringen. Denn eine bewirtschaftete Alm gibt es unterwegs leider nicht. Empfehlenswert ist die Tour auch eher für das Frühjahr oder den Herbst, weil es an heißen Tagen doch schnell schweißtreibend wird.

Ausgangspunkt
An der Walchenklamm östlich des Sylvensteinspeichers gibt es zwei Parkplätze, die als Ausgangspunkt gewählt werden können.
Dauer
Die reine Gehzeit liegt bei stattlichen acht Stunden für Auf- und Abstieg. Dafür empfiehlt sich die gleiche Route. Über den Dürrenberg können Wanderer zwar als Variante ins Dürrachtal absteigen und dann sogar in Vorderriß einkehren. Dafür zieht sich der Rückweg im Tal, auf dem sogar noch ein paar Aufstiege warten, bis zur Walchenklamm ganz schön.
Wegbeschreibung
Die tief eingeschnittene Klamm ist ebenfalls einen Besuch wert. Zu lange aufhalten lassen, sollten sich Wanderer aber besser nicht. Schließlich liegt noch eine lange Wegstrecke vor ihnen. In jedem Fall geht es erst einmal auf die andere Bachseite und ein kurzes Stück auf breiterem nach Westen, ehe linkerhand der Bergsteig Richtung Demeljoch ausgeschildert ist.
Zerklüftete Nordflanken
In vielen Kehren geht es nun durch den Wald den Hühnerberg hinauf. Ein Stück des Sylvensteinspeichers rückt ins Blickfeld, der Bergkamm mit der Hochalm im Norden und im Osten der Juifen. Nach etwa einer Stunde ist die aufgegebene Kirchmair-Niederalm erreicht. Erstmals laufen die Wanderer über freie Wiesen und sind jetzt fast auf Kammniveau gelangt. Jetzt geht es weiter südwärts , die freie Wiesenflanke der Kirchmair-Hochalm querend und etwas ansteigend Richtung Schürpfeneck. Ins Blickfeld rückt nun der Talschluss des Hühnersbach mit den zerklüfteten Nordflanken von Dürrenbergjoch und Demeljoch. Damit ist das Ziel der langen Kammtour schon weit im Voraus zu sehen. Bis hierhin ist die Tour auch ziemlich unschwierig.
Nach dem Schürpfeneck geht es etwas abwärts um die linke Bergflanke herum, ehe der Weg vor dem Dürrenberg Richtung Dürrenbergjoch wieder steiler ansteigt und durch Latschen nach oben führt. Kurz vor dem höchsten Punkt des Dürrenbergjochs ist die heikelste Stelle der Wanderung erreicht. Denn die steil abfallende Felsflanke ist auf einem kurzen Stück zu queren. Dafür braucht es Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Oben angekommen ist dafür der ungehinderte Ausblick auf das Tiroler Karwendel garantiert.
Abschließend heißt es nochmal alle Kondition zusammenzunehmen. Denn es geht noch einmal bergab, ehe die Tour durch Latschen auf dem Südwestläufer des Demeljochs und damit der Sonne ausgesetzt zum Zielpunkt hinauf führt. Jetzt ist eine lange Pause und eine 360-Grad-Gipfelschau angebracht und wirklich verdient. Auf dem Rückweg bietet sich eine ausgeschilderte Variante um die Südseite des Dürrenbergjochs herum an. Der Weg führt am Dürrenberg wieder in den Ausgangsweg.
Schließlich heißt es der Beschilderung zur Wiesalm und Richtung Fall in einer langgezogenen Rechtskurve zu folgen und das Tal mit der tief eingeschnittenen Klamm zu verlassen. Es geht weiter nach oben bis zu den Holzgebäuden der Wiesalm, die auf einer Lichtung zwischen den Bäumen stehen und den Scheitelpunkt der Tour darstellen.
Ab jetzt geht es nur noch auf einem Forstweg teils steiler werdend hinab. Grün blitzt das Wasser des Sylvensteinspeichers zwischen den Bäumen hervor. Unten angekommen heißt es, bis zur Bundesstraße zu gehen. Die queren die Wanderer , um nach wenigen Metern einen Weg zu erreichen, der direkt an das Ufer des Sylvensteinspeichers führt. Immer am Wasser entlang geht es nun ostwärts bis kurz vor die Autobrücke. Die Wanderer biegen nach rechts ab, queren die Bundesstraße erneut und gehen auf der gegenüberliegenden Straße bis zum Wanderparkplatz zurück.
Verpflegung
Eine Einkehrmöglichkeit gibt es unterwegs nicht. Je nachdem, woher die Wanderer anfahren, gibt es aber im Lenggrieser Ortsteil Fleck beispielsweise das Wirtshaus zum Papyprer mit bayerischen und asiatischen Spezialitäten oder etwa das Bräustüberl in Tegernsee.
Fotos: Benjamin Engel

