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Wandertouren-Tipp: Grammersberg

Stiller Gipfel am Sylvensteinspeicher

Von Benjamin Engel

Testfazit: Der knapp 1500 Meter hohe Grammersberg zählt wohl kaum zu den prominentesten Zielen rund um den Sylvensteinspeicher. Der bewaldete Bergrücken südwestlich von Fall wirkt von unten in seiner Mittelgebirgslage unscheinbar. Trotzdem handelt es sich unter anderem im schneearmen Frühjahr um ein lohnendes Ziel. Beim Aufstieg am Südwesthang eröffnen sich reizvolle Fernblicke hinein ins Krottenbachtal und auf die Nordflanke des Scharfreuter. Am Grammersberg selbst ist die gleichnamige Alm solange Schnee liegt, das Ziel. Wer noch ein Stück weitergeht, kann tief auf das breite Kiesbett der Isar hinunterblicken. Bis dahin ist die Tour weitestgehend ungefährlich. In die steilen Flanken Richtung Grasköpfl sollten Wanderer besser erst weitergehen, wenn kein Schnee mehr liegt. Aber selbst dann sind dort Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefragt.



Ausgangspunkt

Der Wanderparkplatz am Südende von Fall Richtung Dürrachtal eignet sich als Abstellplatz für das eigene Auto. Alternativ fährt die Regionalbuslinie 369 des MVV von Bad Tölz bis dorthin.

Dauer

Für den Aufstieg braucht es etwa zweieinhalb Stunden.

Wegbeschreibung

Die Wanderer gehen vom Parkplatz an der Dürrachstraße auf asphaltierter, jedoch für den öffentlichen Verkehr gesperrter Route südwärts weiter Richtung Dürrachtal. Etwa eine halbe Stunde geht es so kaum ansteigend dahin, ehe nach rechts ein Forstweg mit der Beschilderung Krottenbachtal abzweigt. Jetzt geht es etwas stärker bergan. Der Weg dreht gegen Osten immer oberhalb der tief eingeschnittenen Krottenbachklamm.

Tief unten ist das leise Rauschen des Wassers zu hören. Schließlich weist ein Schild Richtung Wiesalm und Grammersberg erneut nach rechts. Der Weg schwenkt in einem Bogen weiter bergaufwärts. Wenig später ist die auf einer Lichtung im Wald gelegene Wiesalm erreicht. Bis hierhin dauert es in gemütlichem Tempo etwa eine Stunde.

Die Wanderer lassen nun die Holzgebäude rechts liegen, gehen ein kurzes Stück auf dem Forstweg wieder talabwärts, ehe nach wenigen Metern der Aufstieg zum Grammersberg abzweigt. In weiten Kehren schraubt sich dieser Weg nun nach oben. Am nach Südosten und Süden ausgerichteten Hang liegt besonders in schneearmen Wintern schon früh kaum noch nennenswert Schnee. Der ist dafür weiter inneralpin zu bewundern, etwa an der markanten Flanke und am Kar des Schafreuter oberhalb der Moosenalm. Der wohl prominenteste Gipfel der Region rückt beim Aufstieg auf den Grammersberg immer wieder prominent ins Bild. Nach Süden ist auch das Krottenbachtal zu sehen, an dessen Talschluss es in der Wandersaison im Sommer steil nach oben zum Delpsee und weiter hinauf zur Tölzer Hütte am Schafreuter geht. Das ist allerdings eine längere, anspruchsvolle Tour.

Am Grammersberg geht es nur auf um die 1500 Höhenmeter. Der höchste Punkt ist allerdings nur weglos zu erreichen. Die kurz darauf folgende Grammersbergalm liegt allerdings idyllisch in einer Wiesensenke. Wer möchte kann noch ein kurzes Stück auf schmalerem Weg und über Kehren einen Hang weiter gehen. Das belohnt nicht nur mit Tiefblicken auf das Isartalbett, sondern auch mit einem Überblick über die freie Fläche der Grammersbergalm. Aber bitte unbedingt die Schneelage beachten. Nun heißt es umzudrehen und wieder auf der gleichen Route ins Tal hinab.

Verpflegung

Während der Tour gibt es keine Einkehrmöglichkeit. In Fall gibt es Gasthäuser wie den Jäger von Fall, der auch Hotel ist.

Fotos: Benjamin Engel


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