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Wandertouren-Tipp: Hinteres Sonnwendjoch

Auf das Dach des Mangfallgebirges

Von Benjamin Engel

Testfazit: Mit 1986 Höhenmetern ist das Hintere Sonnwendjoch der höchste Gipfel des Mangfallgebirges und ein schöner Aussichtsberg obendrein. Am bequemsten und kürzesten ist der Aufstieg von der Ackernalm auf der Südseite – und daher wohl auch der beliebteste. Deutlich länger, aber abwechslungsreicher und weniger begangen ist die Aufstiegsvariante aus der Valepp. Erst geht es an steilem nordwestlich ausgerichteten Waldhang auf schmalem Steig unter dem Bärenjoch nach oben. Dann wechselt der Weg auf die sonnenverwöhnte Südseite, immer am Hang entlang durch weitläufiges, freies Almgelände Richtung Osten und schließlich in Serpentinen auf den Gipfel. Absturzgefährdetes Gelände gibt es auf dieser Tour nicht. Der Weg aus der Valepp herauf ist steil und lang. Trittsicherheit und Kondition braucht es also schon.

Ausgangspunkt

Die Straße von Enterrottach am Tegernsee bis zum Gasthaus Valepp ist mautpflichtig. Das Ticket kostet sechs Euro. Der Parkplatz Brennerklamm liegt kurz vor dem Gasthaus.

Dauer

Wanderer sollten auf alle Fälle mindestens sechs Stunden reine Gehzeit für die Wandertour einplanen. Der Aufstieg zum Hinteren Sonnwendjoch dauert etwa dreieinhalb Stunden. Entweder folgt der Abstieg der Aufstiegsroute oder wird mit der Variante über die Reichsteinalm zur Rundtour.

Wegbeschreibung

(Diese Beschreibung ist nur ein Touren-Tipp und nicht detailgetreu! Bitte verwendet die einschlägigen Touren-Apps oder GPS-Karten!)

Die kleine Siedlung Valepp knapp vor der Grenze von Bayern nach Tirol war einst Zentrum der Holzwirtschaft. Über die Bäche wurden die geschlagenen Baumstämmen ins Tal getriftet. Das Forsthaus, das Klausenhaus sowie die Kapelle „Maria Hilf“ sind genauso denkmalgeschützt wie die etwas südlich gelegene Ochsenalm. Am Ensemble kommen die Wanderer am Beginn der Tour auf das Hintere Sonnwendjoch vorbei.

Nur ein paar hundert Meter sind es vom Parkplatz an der Brennerklamm noch auf asphaltierter Straße bis zum Forsthaus Valepp. Von dort geht es über eine erste Geländestufe weiter südwärts. Die Wanderer können entweder in einem Bogen der Forststraße folgen oder nach rechts einschwenken und direkt am Klausenhaus vorbei zur Kapelle „Maria Hilf“ aufsteigen. Vor der Ochsenalm münden beide Wege wieder zusammen.

Durch freies Almgelände steigt der breite Weg sanft an, ehe die Beschilderung in das Enzenbachtal zum Hinteren Sonnwendjoch hinweist. Nach etwa einer halben Stunde ist der Anfangspunkt des Steigs erreicht, der unter dem Bärenjoch nach oben leitet. In vielen Serpentinen geht es am baumbestandenen Wiesenhang hinauf. Nach Westen haben die Wanderer Schinderblick und damit auf einen der weiteren Klassiker im Mangfallgebirge.

Dieser Aufstiegsweg ist ein stiller, weil kaum weitere Wanderer anzutreffen sind. Nach etwa einer Stunde ist erst einmal der höchste Punkt erreicht. Jetzt geht es parallel am Hang Richtung Westen. Eine gute Möglichkeit nach der ersten steilen Anstiegsetappe einmal durchzuschnaufen. Eine knappe halbe Stunde geht es so unter dem Gipfelbau des Bärenjochs dahin, bis der Steig auf die Südseite wechselt und Richtung Osten weiterführt.

Zeit für die spektakuläre Rundumsicht

Auf der Sonnenseite geht es schön dahin am Hang bis zur Bärenbadalm. Nun bietet die Tour erste Ausblicke Richtung Alpenhauptkamm. Ab der Bärenbadalm führt die ausgeschilderte Route zunächst wieder auf breiterem Weg, ehe wieder ein Steig beginnt, der schließlich in steilen Serpentinen bis zum Gipfel führt. Endlich ist Zeit für die spektakuläre Rundumsicht.

Zurück geht es bis zur Bärenbadalm auf jeden Fall auf dem Aufstiegsweg. Nun können sich die Wanderer für die Abstiegsvariante über die Reichsteinalm entscheiden. Die führt unterhalb der Bärenbadalm vorbei Richtung Westen. An weiteren privaten Almen vorbei geht es auf einem Wiesenhang abwärts. Hier heißt es genau auf die Spuren eher links des Hangs zu achten. Durch lichten Wald leitet der Steig talwärts, quert eine Forststraße und führt weiter durch Wald und schließlich zur Reichsteinalm bergab. Nun führt der Rückweg auf breiter Forstpiste hoch über der Brandenberger Ache Richtung Nordwesten, um schließlich wieder im Enzenbachtal auf den Aufstiegsweg zu münden.

Verpflegung

Während der Tour existieren keine Einkehrmöglichkeiten. Am Ausgangs- und Endpunkt hat das Forsthaus Valepp geöffnet.


Fotos: Benjamin Engel


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