Wandertouren-Tipp: Thiersee, Riedenberg
Auf der Sonnenseite des Veitsbergs
Von Benjamin Engel
Testfazit: Vom Veitsberg ist das Tiroler Inntal ganz nah. Soweit der Aussichtsgipfel also bereits auf der österreichischen Seite liegt, zählt dieser für viele noch zum Mangfallgebirge. Das macht den Oberlandaspekt aus samt der vielen bayerischen Gipfel, die nordwärts zu erkennen sind. Besonders stimmungsvoll macht die Tour zudem, dass der Zahme und der Wilde Kaiser im Osten ganz nah zu stehen scheinen, besonders wenn Abendlicht auf die Felsmassen fällt und alle Konturen messerscharf vor dem Wanderer zu liegen scheinen. Der Aufstieg von Riedenberg aus über die Südseite macht die Wanderung bis weit in den Herbst und zeitig im Frühjahr schön machbar.
Ausgangspunkt
Am Wanderparkplatz Fürschlacht bei Riedenberg in der Tiroler Gemeinde Thiersee kann das Auto abgestellt werden. Die Anfahrt folgt dem Ursprungtal von Bayrischzell bis nach Landl, von wo die Straße Richtung Riedenberg abzweigt. Auf dieser geht es etwa vier Kilometer bis zum Parkplatz.
Dauer
Die Tour dauert etwas mehr als zwei Stunden, bis der Gipfel des Veitsbergs erreicht ist. Wieder ins Tal hinunter über die Riedebenalm sind es nochmals um die zwei Stunden. Als Variante lässt sich die Wanderung am Kamm über Frech- und Thalerjoch ausdehnen.
Wegbeschreibung
(Diese Beschreibung ist nur ein Touren-Tipp und nicht detailgetreu! Bitte verwendet die einschlägigen Touren-Apps oder GPS-Karten!)
Die Tour beginnt auf einer Forststraße. Zuerst führt die Route über eine Brücke und folgt dann rechterhand der Beschilderung zur Veitsbergalm. Die Steigung ist erst einmal knieschonend gering, ehe es etwas steiler, aber bequem den Hang hinaufgeht, bis die Veitsbergalm erreicht ist. Ist deren Höhe erreicht, hat der Wanderer endgültig die Waldzone verlassen. Richtung Osten gibt es den ersten charmanten Blick zum Kaisergebirge.
Die Aussicht wird oberhalb der Veitsbergalm nun mit jedem Schritt weiter. Über den breiten, offenen Südwesthang führt nun ein Pfad in Serpentinen bergwärts. Oben angekommen, wartet nur noch der latschenbestandene Gipfelgrat Richtung Westen, bis der Veitsberg mit dem Kreuz erreicht ist. Jetzt rückt im Norden der gesamte Gipfelkamm mit dem Hinteren Sonnwendjoch als höchstem Gipfel des Mangfallgebirges ins Panorama. Am Horizont grüßt der Wendelstein, Schinder und Guffert liegen weiter im Westen. Wer sich gegen Süden umdreht, sieht auf die Bergketten bis zum Alpenhauptkamm mit Großglockner und Großvenediger. Im Osten zeigen sich nun der Wilde und Zahme Kaiser in voller Pracht. Zeit für eine ausgedehnte Pause.
Wen es danach wieder sofort ins Tal zieht, kann den Veitsberg nach Westen überschreiten und in die Senke vor dem Frechjoch absteigen. Steiler geht es auf dem Pfad über die Almwiesen hinab zur Riedebenalm. Weiter führt die Tour durch Buchenwald hinab, bis ein breiterer Forstweg erreicht ist. An der Abzweigung geht es linkerhand wieder zum Ausgangspunkt zurück. Daneben fließt der Fürschlachtbach talwärts.
Sonniges Almgelände
Als Variante weiter ausdehnen können die Wanderer, indem sie am Kamm noch das Frechjoch überschreiten und bis zum Thalerjoch aufsteigen. Die zwei Seiten der Tour liegen damit rechterhand mit sonnenbeschienen Almwiesen und linkerhand mit der steil abfallenden Kammkante nach Norden. Im Sattel zwischen Frech- und Thalerjoch geht es hinunter zu den Thaleralmen. Eine Almstraße schlängelt sich in weiten Kehren talabwärts. An den untersten Almgebäuden weist die Beschilderung wieder zurück zur Riedebenalm. In östlicher Richtung geht es zwischen den Gebäuden hindurch und dann ein kurzes Stück einen Wiesenhang hinauf. Die Strecke ist mit Holzpfosten mit rot-weißen Zeichen markiert. Anschließend queren die Wanderer einen Graben, ehe auf der anderen Seite bald die Riedebenalm erreicht ist. Der Abstieg folgt wie oben beschrieben. Die Variante dauert um die eineinhalb Stunden länger.
Verpflegung
Eine Einkehrmöglichkeit fehlt während der Tour. Im nahen Riedenberg gibt es den Berggasthof Wastler.
Fotos: Benjamin Engel











