Wandertouren-Tipp: Ursprungstal
Der stille Nachbar: Aufs Schönfeldjoch
Von Benjamin Engel
Testfazit: Vom Parkplatz Mariandlalm im Ursprungtal zieht es die meisten Wanderer am Trockenbach entlang Richtung Trainsjoch. Wer stattdessen den steilen Wiesenhang auf der gegenüberliegenden Talseite emporsteigt, findet meist mehr Ruhe und ist meist nur auf schmalen Steigen unterwegs. Oben trohnt die Schönfeldalm am Rande sanfter ansteigenden Wiesengeländes. Der westlichste Ausläufer des Bergkamms, dessen höchster Gipfel das bekannte Hintere Sonnwendjoch ist, zählt zu den eher stilleren und trotzdem höchst stimmungsvollen Zielen des Mangfallgebirges.
Ausgangspunkt
Das Auto stellen die Wanderer am Parkplatz Mariandlalm an der Straße durchs Ursprungstal zwischen Bayrischzell und Landl ab. Dort steht sogar ein Essens- und Getränkeautomat mit lokalen Produkten.
Dauer
Der Aufstieg dauert etwa zweieinhalb Stunden. Wieder zurück ins Tal sind es um die zwei Stunden.
Wegbeschreibung
Das erste kurze Wegstück führt in einem leichten Rechtsbogen durch eine kleine Senke auf einem Feldweg Richtung der im Talgrund stehenden Verwalteralm. Kurz bevor das Gebäude erreicht ist, zweigt rechts der Wiesensteig zur Schönfeldalm ab. Jetzt ist es vorbei mit gemütlicher Schlenderei. Denn der Weg steigt steil am Wiesenhang empor. Weil der Wanderer damit aber schnell Höhenmeter gewinnt, wird die Aussicht gleich umso größer. Bevor es in den Wald geht, bietet sich der Talblick gegen Norden auf den Traithen.
Steil geht es weiter durch Wald in stetigem Zick-Zack, ehe eine schöne Lichtung erreicht ist. Die erlaubt freien Blick auf das gegenüberliegende Trainsjoch und nordwärts wieder auf den Traithen. Es geht wieder in den Wald. Währenddessen wird mehrmals eine breitere Forststraße gequert (Auf die Markierungen achten). Das Gelände lichtet sich und gibt den Blick auf mehr Berge frei. Im Nordwesten ist nun etwa auch der Brünnstein mit seinem felsplateauartigen Gipfelaufbau auszumachen.
Schließlich führt die Tour auf breiterem Almweg mäßig ansteigend fast parallel am Hang nach Süden. Das ist das letzte kurze Stück bis zum Gebäudeensemble der Schönfeldalm. Schon auf dieser Höhe könnte sich der Wanderer ausreichend sattsehen, hat Zahmen und Wilden Kaiser im Blick, schaut weiter nach Süden weiter bis zum Alpenhauptkamm.
Ausruhpunkt par excellence
Richtung Gipfel geht es den Wiesenhang schräg empor. Die Beschilderung gibt die Richtung vor. Ein wirklicher Steig ist jetzt kaum mehr auszumachen. Das ist aber kaum problematisch. Denn die Wegführung ergibt sich fast von selbst. Nach dem ersten Hangabsatz folgt ein zweiter, an dessen Ende das Heimkehrerkreuz steht – ein Ausruhpunkt par excellence und doch noch nicht das Ende der Tour. Wer ganz hinauf auf das Schönfeldjoch will, folgt dem Kamm linkerhand Richtung Westen und in einem letzten steileren Aufschwung durch die Latschen bis zum Gipfel ohne Kreuz.
Manche hängen jetzt noch eine Kammwanderung bis zum Wildenkarjoch als nächstem Gipfel ab. Nach Norden fällt der Kamm allerdings steil und felsig ab, ist teils schmal. Das braucht Trittsicherheit. Wer beim Schönfeldjoch umkehrt, macht aber auch nichts verkehrt.
Verpflegung
Eine Einkehrmöglichkeit gibt es auf der Tour nicht.
Fotos: Benjamin Engel



