Kreativer Ideenaustausch im Wohlfühlambiente
„Das ist Arbeit mit Urlaubsfeeling", versprach Gastgeberin Beate Mader. Die Geschäftsführerin von „CoWorking Bad Tölz vision hoch drei" führte die Exkursionsteilnehmer durch die Räume und verwöhnte sie dort mit einem vegetarischen Imbiss, Getränken und Gastgeschenken. Seit 2022 stehen selbstständigen Unternehmern und Freiberuflern an der Gaißacher Straße 8
moderne Arbeitsplätze zur Verfügung. Zudem besteht dort die Möglichkeit für die Veranstaltung von Konferenzen und Vorträgen. Freiberufler arbeiten im offenen Raum und können auf diese Weise voneinander profitieren, indem sie kreative Ideen austauschen. Selbstverständlich gibt es auch Rückzugsmöglichkeiten, um ungestört an einem Projekt zu arbeiten. Anders als bei einer Bürogemeinschaft ist hier die Branchenvielfalt deutlich größer. Hinzu kommt eine stabile Internetverbindung und die Nutzbarkeit von technischen Geräten wie Scanner und Drucker. Das Angebot richtet sich auch an Unternehmer, die in der Region vielleicht gerade mit der Familie in einem Ferienhaus Urlaub machen, und für einige Stunden ungestört wichtige Geschäftsangelegenheiten erledigen wollen.
Dr. Andreas Wüstefeld, Fachbereichsleiter vom Tölzer Land Tourismus, lobte diesen Ansatz. „Wir beschäfigen uns im Landkreis mit dem Spannungsfeld zwischen ländlich geprägten Gemeinden wie der Jachenau im Süden und nördlichen Kommunen wie Wolfratshausen und Icking, die an das Münchner S-Bahn-Netz angeschlossen sind", erkärte er den nicht ortskundigen Exkursionsteilnehmern. Brita Hohenreiter, Kur- und Tourismusdirektorin der Stadt Bad Tölz, verwies auf einen noch nicht abgeschlossenen Strukturwandel im Tourismus. „Es ist vieles im Wandel und noch ausbaufähig", glaubt sie.
Lehrreiche Tour durch vier Länder
Veronika Engel, Projektmanagerin Neue Arbeitswelten bei der Regionalentwicklung Oberland (REO) und Vorstandsvorsitzende von CoworkationALPS e.V., zeigte sich während der Besichtigung beeindruckt vom Tölzer CoWorking. Die von ihr geleitete Fachexkursion sei eine Kombination aus verschiedenen Betrieben und Konzepten. Dabei erhalten die Teilnehmenden vor Ort wertvolle Einblicke in innovative Branchenmodelle. „Wir möchten den Keil lösen, dass Arbeit und Urlaub gleichzeitig nicht möglich sind", betonte Engel. Die dreitägige Exkursion erstreckt sich über Deutschland, die Schweiz, Norditalien und Österreich. Vom Tegernseer Hof in Gmund, über d’Kammer im Allgäu, dem „Story Thusis" und dem „Innhub" in der Schweiz bis zu „Franz & Mathilde" in Südtirol werden neun unterschiedliche Coworking und Coworkation Spots besichtigt.
Der Verein CoworkationALPS wurde 2020 von der Regionalentwicklung Oberland (REO) gemeinsam mit überregionalen Partnern aus Österreich und Italien gegründet und sieht sich als Dachmarke und interdisziplinäres Netzwerk für „Coworkation im Alpenraum“. Die Regionalentwicklung Oberland (REO) setzt sich dafür ein, den Landkreis Miesbach als attraktiven Standort für Einheimische, Unternehmen und Gäste zu erhalten und nachhaltig weiterzuentwickeln. Dass bei der zweiten Fachexkursion von CoworkationALPS nur etwa eine Stunde Zeit für die Besichtigung von Bad Tölz blieb, bedauerten einige Teilnehmer. Sie nahmen sich fest vor, die Kreisstadt bald wieder zu besuchen und dann vielleicht auch die dortigen CoWorking-Möglichkeiten zu nutzen.
Fotos: Peter Herrmann