Beuerberger Klosterklänge - Wandelkonzert „Der Engel an meiner Tafel“, am 8.9.2019, 17 Uhr
Das Wandelkonzert „Der Engel an meiner Tafel“ lädt ein zum Hören und Sehen, zum Verweilen, Innehalten und Weitergehen. Das Publikum pilgert durch vertraute und fremde Räume des Klosters, die durch die Musik von John Dowland, Henry Purcell, Peter Kiesewetter und Bernhard Lang aufgeladen und damit anders erfahrbar werden. Auf diese Weise ergeben sich überraschende Perspektivenwechsel, aber auch Sammlung, Konzentration und die Erfahrung, an einer gemeinsamen Tafel mit Brot, Wein und unbekannten Menschen zu sitzen. Der Umbau der Welt zur Heimat – vielleicht ist die Utopie des Philosophen Ernst Bloch dann ein Stück näher gerückt.
Besetzung:
Murni Suwetja – Sopran
Ruth Geiersberger – Sprechen und Performance
Georg Glasl – Zither, Scheitholt
Sprecherinnen (alphabetisch): Missions-Dominikanerinnen des Klosters Schlehdorf
Sr. Margit Bauschke
Sr. Nicol Bramlage
Sr. Suzánne Hoffmeyer
Sr. Loretta Lechner
Sr. Edelgard Nafe
Sr. Dominika Weindorf
Benni Beblo – Tonmeister
Sabine Reithmaier – Konzept und Textfassung
Murni Suwetja ist lyrische Sopranistin, stammt ursprünglich aus den Niederlanden und ist mittlerweile in München beheimatet. Gesang studiert hat sie in Arnhem und Rotterdam. Dank ihres breiten Repertoires ist sie eine gefragte Konzertsolistin, singt von Bach bis Poulenc, von Mozart bis Rutter. So hat sie u.a. die Solopartien aus der h-Moll-Messe von Bach oder Mozarts c-Moll-Messe und dessen Requiem aufgeführt, in den Niederlanden mit dem Barockensemble „de Swaen“ Uraufführungen von Graupner-Kantaten und unter der Leitung von Klaas Stok Bachkantaten gesungen.
Häufig singt sie auch im Ensemble, arbeitet mit zahlreichen Chören, wie dem holländischen Rundfunkchor, der Niederländischen Bachvereinigung, dem Chor der Nationale Reisopera, dem Collegium Vocale Gent, dem Philharmonischen Chor München, dem Kammerchor Stuttgart und dem Kammerchor München. Im Dezember 2019 wird sie mit Chapelle Harmonique in Paris Konzerte singen und Bachs Magnifcat für eine CD-Produktion aufnehmen.
In Wageningen (Niederlande) gründete sie mit dem Pianisten Mark Toxopeus eine Kammermusikreihe mit Schwerpunkt auf poetischen Liedprogrammen. Mittlerweile geht die Reihe in die fünfte Saison und hat sich ein treues Stammpublikum erarbeitet.
Georg Glasl unterrichtet Zither an der Hochschule für Musik und Theater in München. Als Musiker machte er durch seine differenzierten, einfühlsamen Interpretationen Alter Musik auf sich aufmerksam, doch er gilt auch als Pionier der zeitgenössischen Zithermusik. Durch seine Zusammenarbeit mit international renommierten Komponisten (u. a. Violeta Dinescu, Georg Friedrich Haas, Wilfried Hiller, Peter Kiesewetter, Bernhard Lang, Klaus Lang, Annette Schlünz, Dieter Schnebel, Gerhard Winkler, Christian Wolff , Walter Zimmermann ) und Orchestern (u.a. Sinfonieorchester des Norddeutschen Rundfunks, Sinfonieorchester des Südwestfunks Baden-Baden, Staatsorchester Stuttgart, Nürnberger Philharmoniker, Wiener Philharmoniker, Radio-Sinfonieorchester Wien, Opernorchester Lyon, Philharmonie Luxembourg) hat er das Instrument in der zeitgenössischen Musik verankert.
Seine Konzerte und Tourneen führten ihn durch Europa, Japan, USA, Afrika und Zentralasien. Auftritte auf zahlreichen Festivals und in renommierten Konzertreihen (u.a. Musica viva/München, Klang-Aktionen/München, Rheinhessisches Musikfestival/ Mönchen-Gladbach, Musikprotokoll im Steirischen Herbst, Wien modern, Klangspuren/ Schwaz, Bemus Festival/Belgrad, Popayan-Festival/Kolumbien, Bejing modern music festival, Shanghai JZ Springfestival).
Ruth Geiersberger ist Performerin, Schauspielerin und Sprecherin. Sie absolvierte in Paris, Berlin und München ihre Ausbildung in Körperarbeit (Feldenkrais), Gesang und Schauspiel, bevor sie eigene Projekte realisierte. Für ihre Arbeiten, die sie „Verrichtungen“ nennt, geht sie als „Feldforscherin“ auf Erkundung des städtischen Außenraums, um die momentanen Notwendigkeiten zu finden. Auf der Suche nach der „Heimat“ begibt sich die Solo-Künstlerin an ungewöhnliche Orte, die sich in einem sogenannten Wartezustand befinden: am Bahnhof, auf Baustellen, in Kirchen oder im Zoo. Unter Verwendung von multimedialen Mitteln macht sie sich in ihren urbanen Feldforschungen insbesondere die Herstellung von Idyllen, aber auch deren Enttarnung, Verlust und Absturz zum Thema.
Seit 1997 entwickelt Ruth Geiersberger (u.a. mit dem Musiker Ulrich Müller / 48nord, Georg Glasl und Martina Koppelstetter) verschiedene szenische Installationen. Mit Hilfe sogenannter Regelsysteme verbindet sie dabei zwei unterschiedliche Verlaufsformen: auf der einen Seite die Szene mit einer klar definierten Dauer, und auf der anderen Seite die Installation, zeitlich theoretisch unbegrenzt. Die Gestaltung der Arbeiten folgt im wesentlichen dem Gedanken, durch Klang- und Handlungsfelder neue Räume zu schaffen.
Pädagogisch ist sie in Form von Workshops und Education-Projekten in den Bereichen Bewegung (Feldenkrais), Stimme, Rhythmik und Performance tätig. Als Sprecherin arbeitet sie im Bereich Feature und Hörspielkunst, u. a. bei Produktionen des BR,
SWR und SR. Im Bereich der zeitgenössischen E-Musik realisierte sie Arbeiten u.a. mit Peider A. Defilla („Donaumusik“ Donaueschinger Musiktage), Norbert Walter Peters, Sandeep Bhagwati, Walter Fähndrich und 48nord. Immer wieder eingebunden als Performerin wirkt Ruth Geiersberger bei zahlreichen internationalen Produktionen und Festivals mit; u. a mit Fiona Templeton, Roy Faudree, Christian Marclay (New York), Coi, FTM, Dauber/Rachl (München), Theater Thikwa und Martina Couturier (Berlin), Forced Entertainment (UK), Chaim Levano (Amsterdam), theatrcinema (PL), und Linda Gaudreau (Montreal).





