Buchvorstellung: Obacht, Bayern!
Der um 1900 aufkommende Tourismus hat sicherlich zum Boom der Postkarte beigetragen. Schon damals wurden im Deutschen Reich bereits jährlich eine Milliarde davon verschickt. Bayerische Verlage machten mit Darstellungen des Bier saufenden, schuhplattelnden, bauernschlauen, raufenden Bayern profitable Geschäfte und mit ihnen Händler und Künstler. In Höchstgeschwindigkeit verbreitete sich das Bayern-Klischee in alle Welt und bis heute in seinen Stereotypen nahezu unverändert.
„Obacht, Bayern!“ deckt aber auch Zusammenhänge von aktueller Brisanz auf. Wie verstörend wirkt es heute, wenn eine selbstbewusst-überhebliche »Mia san Mia«-Mentalität oder etwa der Patriotismus in Kriegszeiten das Fremde, Andersartige, das eben nicht zur Stereotype passt, lächerlich macht, es ausgrenzt, diskriminiert, zum Feindbild erklärt? Ein bislang nicht gehobener sozio-kultureller Schatz, der Kultur- und Gesellschaftsinteressierte zur Reflexion über Humor, Identität und Fremdbilder einlädt.
480 S., ca. 1700 farbige Abb., Format 20 x 27 cm, Hardcover, € 49,–, ISBN 978-3-96233-396-6
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