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Verein Stiftung Domicilium in Weyarn

Interreligiöses Symposium

Weyarn, 1.3.2017 - „Wenn der Pfarrer ins Haus kommt, dann ist es so weit…“ Mit dieser Erfahrung sind heute Vertreter verschiedener Religionen konfrontiert, wenn es ums Sterben geht. Beim interreligiösen Symposium, veranstaltet vom gemeinnützigen Verein Stiftung Domicilium in Weyarn, stellten sieben Repräsentanten unterschiedlicher religiöser Richtungen und Kirchen ihre Anschauungen zu Krankheit, Sterben, Tod und Bestattung dar.

Prof. Dr. med. Lorenzl, Chefarzt der Neurologie im Krankenhaus Agatharied berichtete, wie sich im Klinikalltag der Wunsch nach religiöser oder spiritueller Begleitung zeigt. Sein Credo: „Wir sollten all unsere Möglichkeiten nutzen und Menschen in der Klinik nicht nur körperlich gut behandeln, sondern in einem sehr breit gefassten Verständnis spirituell begleiten. Der Wunsch ist groß, auch bei so genannten kirchenfernen Menschen“.

Vor etwa 60 Teilnehmern breiteten an zwei Tagen die evangelische Pfarrerin, Dr. Juliane Fischer, die muslimische Religionspädagogin, Gönül Yerli, der Weyarner katholische Pater Stephan Havlik, der Rabbiner Steven Langnas sowie als Vertreter des Sufismus, Ingo Taleb-Rashid, und des Buddhismus, Dr. Thomas Barth, ihre Erfahrungen zu Sterben und Tod aus. Der Religionswissenschaftler Prof.Dr. Michael von Brück leitete fachkundig in das Thema ein, moderierte die Tagung und gab einen Überblick zum Hinduismus.

Bei allen Unterschieden ist in allen Religionen die Erfahrung gegenwärtig, dass das Ewige, das Göttliche oder wie es in der jeweiligen Religion genannt wird, in der Welt und in jedem Menschen gegenwärtig ist. Demzufolge wurde von den meisten Referenten der Tod als Heimkehr und/ oder Erneuerung zu diesem Ewigen oder dem Göttlichen, aus dem der Mensch bei der Geburt entstanden ist, beschrieben. Der Tod löst Verbindungen und verbindet wieder neu, etwa im Verständnis von Generationen. Bei allen vorgestellten Religionen ist das Leben die Vorbereitung oder der Weg hin zu diesem Übergang, verstanden als Vollendung oder als Zwischenphase.
 
Die vielen Erscheinungen der Religionen fanden in einer abschließenden interreligiösen Feier des Lebens ihren Ausdruck. Jeder Vertreter wählte ein Ritual zum Leben oder Sterben, an dem die Symposiumsteilnehmer sich in einem würdigen Rahmen abschließend beteiligen konnten.

Foto: v.l.Prof.Dr. Michael v.Brück, Steven Langnas, Prof. Dr. Lorenzl, Gönül Yerli, Pater Stephan Havlik, Dr. Thomas Barth, Ingo Taleb-Rashid

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